21.03.2001

HEINZ SUNDT

Bildquelle: FuZo

"Sesselsägen ist nicht hilfreich"

Trotz der jüngsten Turbulenzen bei der Telekom Austria ist laut Generaldirektor Heinz Sundt die Zusammenarbeit im TA-Vorstand intakt. Was zähle, seien "Sachallianzen", persönliche Allianzen seien nicht notwendig, sagte Sundt gestern Abend bei einem Hintergrundgespräch.

"Wir gehen nicht jeden Tag zum Heurigen, aber wir können zusammenarbeiten." Die "Meinungsvielfalt im Vorstand" wirke sich positiv auf das Unternehmen aus.

Zuletzt tauchten immer wieder Gerüchte auf, wonach Vertriebs- und Marketingchef Heinz Brasic die Nachfolge Sundts antreten könnte. Sundt meinte dazu, er habe die Gerüchte gehört und sei dem auch in "intensiven Gesprächen mit den Gremien und dem Aufsichtsrat" nachgegangen. Er habe aber "das Vertrauen des Aktionärs".

Grundsätzlich sei "Sesselsägen" nicht "hilfreich". "Wenn es aber vorgekommen ist, soll es künftig unterbleiben", meint Sundt.

Businessplan wird umgesetzt

Die TA befinde sich bei ihrem Businessplan derzeit "auf Schiene". Das neue Budget 2001 sei außerdem "bewusst herausfordernd gestaltet" worden, um auf die Restrukturierung Druck auszuüben.

Details werde es erst bei der Bilanzpressekonferenz geben. Nach der Gewinnwarnung für das Jahr 2000 sei der Erfolg bei der Umsetzung des Budgets 2001 aber "zwingende Voraussetzung", so der TA-Chef.

Behinderung durch Telekom Control

Behindert würde die TA jedoch durch die Regulierungsbehörde Telekom Control. Sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise würden reguliert, die Aufsichtsbehörde betreibe damit faktisch "Gewinnregulierung".

Dabei herrsche in der heimischen Telekommunikationsbranche ohnehin schon der freie Markt. Die TA werde sich daher "nach ganzen Kräften" zur Wehr setzen. Zunächst werde man in Österreich das Gespräch suchen.

Der Gang nach Brüssel

Sollte es jedoch in bestimmten Punkten zu keiner Einigung kommen, schließt Sundt den "Gang nach Brüssel" nicht aus.