Telekom holt im Tarifkampf auf
Die Telekom wird mit der ab 1. März in Kraft tretenden Tarifreform zwar nicht zum billigsten Anbieter, aber für Geschäftskunden durchaus interessant. Das ergibt das aktuelle Preisranking aller Telekom-Anbieter des österreichischen "Industriemagazins".
Trotz vieler kritischer Stimmen, die neuen Entgelte ["TikTak"] brächten keine wesentlichen Einsparungen, liegen die Unterschiede zu den alten Tarifstrukturen des ehemaligen Monopolisten demnach durchaus im spürbaren Bereich.
Kleinstbetriebe dürfen sich dem Ranking zufolge über eine um 30,0 Prozent niedrigere Telefonrechnung freuen, Kleinunternehmerzaheln gegenüber dem alten Preismodell um 29,1 Prozent weniger und Mittelbetriebe ersparen sich 32,9 Prozent.
Zum Vergleich: Die günstigsten privaten Anbieter sind derzeit um 39,4, 41,9 bzw. 43,3 Prozent billiger als der ehemalige Monopolist. Die "TikTak"-Tarife wurden in den letzten Tagen heftig kritisiert: Zwar bringe der Tarif billigere Gesprächsgebühren, allerdings bei hoher Grundgebühr [ähnlich Geschäftstarif 2]. Zudem spräche die Telekom Austria stolz von "sekundengenauer Abrechnung" - die werde allerdings erst ab 30 Sekunden schlagend, womit der Vorteil einer derartigen Abrechnung gleich wieder zunichte gemacht würde.

Aufgeholt
Die Telekom bietet mit den "TikTak"-Tarifen laut dem Ranking des "Industriemagazins" erstmals eine preisliche Alternative zu den alternativen Festnetzbetreibern.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen in bestimmten Bereichen schied die Telekom Austria bei allen Rankings des Wirtschaftsmagazins als teuerster Anbieter aus.
Das letzte Ranking wurde im September 2000 durchgeführt. Obwohl die Geschäftstarife mit Anfang Juli 2000 radikal gesenkt wurden, gehörte die Telekom Austria noch immer zu den teuersten Anbietern.

Methode
Die Auswertungen des Magazins basieren auf realen Telefonrechnungen in unterschiedlichen Betriebsgrößen. Sie berücksichtigen auch, ob sekunden- oder minutengenau abgerechnet wird.
Darin liegt mit ein Grund für das bessere Abschneiden der Telekom: statt der früher üblichen Impulsabrechnung wird nun ab der 30. Sekunde sekundengenau gezählt. Das wirkt sich vor allem auf [relativ] kurze Gespräche preismindernd aus.
Die alternativen Betreiber ihrerseits haben wegen des Verdachts auf Quersubventionierung [vom Privat- zum Geschäftskundenbereich] Klagen gegen die neuen Tarife angekündigt.
