Napster: Chronik einer Musikschlacht
Mai 1999: Shawn Fanning und Sean Parker gründen Napster. Die offene Musiktauschbörse erfreut sich rasch steigender Beliebtheit.
7. Dezember 1999: Die US-Plattenindustrie verklagt Napster vor einem kalifornischen Bundesgericht wegen Copyrightverletzung.
13. April 2000:
Auch die Heavy-Metal-Band Metallica schreitet zur Klage gegen
Napster. Zwei Wochen später folgt der Rapper Dr. Dre.

3. Mai 2000:
Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich sowie der Anwalt der Band
übergeben eine Liste von 335.000 Internet-Usern an Napster, die
illegal Songs der Band zur Verfügung stellen.

5. Mai 2000:
US-Richterin Marilyn Hall Patel entscheidet, dass Napster nicht
in den Genuss der "Safe Harbour"-Bestimmung nach dem
Digital-Millennium-Copyright-Act kommt und für entstandene
Urheberrechtsverletzungen verantwortlich ist.

26. Juli 2000:
Richterin Patel erlässt ganz im Sinne der US-Plattenindustrie
eine einstweilige Verfügung, wonach Napster geschlossen werden muss.

28. Juli 2000:
Das neunte US-Berufungsgericht setzt die Verfügung von Patel
vorläufig aus. Die Angelegenheit werfe grundsätzliche Fragen auf,
die eine detaillierte Auseinandersetzung erforderten.

2. Oktober 2000:
Das Berufungsgericht führt mündliche Anhörungen in der Causa
Napster durch. Ein Richterkollegium beginnt, den Fall zu prüfen.

31. Oktober 2000:
Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann verkündet eine
partnerschaftliche Allianz mit der Musiktauschbörse. Napster soll
schrittweise in ein kostenpflichtiges Mitgliederservice umgebaut
werden, das Lizenzzahlungen an die Künstler garantiert. Im Rahmen
des Übereinkommens wird Bertelsman seinen Musikkatalog in das
Napster-Repertoire einbringen und erhält ein Vorkaufsrecht auf
Napster-Anteile.
