Die Chronologie der E-Card
Jänner 1993
Ein erster Feldversuch mit 5.000 Patienten in Niederösterreich und dem Burgenland wird gestartet. Vor allem die Wirtschaft machte sich in der Folge für das neue System stark, um sich so das Ausstellen der Krankenscheine sparen zu können.
November 1996
Erster konkreter Beschluss des Nationalrates. Ab 1998 werde die Chipkarte schrittweise eingeführt werden, hieß es. Ein Jahr später nannte der Hauptverband dann bereits das Jahr 2000 als "realistischen Termin" für den flächendeckenden Einsatz. Die Umstellungsphase sollte im Jahr 1999 starten. Diesen Zeitplan bestätigte im Mai 1998 dann auch der Ministerrat.
Frühjahr 1999
Die nächste Verschiebung im Zeitplan. Die 56. ASVG-Novelle sah vor, dass spätestens Ende 2002 die Umstellung abgeschlossen sein sollte.
Dezember 2000
Nach europaweiter öffentlicher Ausschreibung bekommt das
deutsch-amerikanische Konsortium EDS/ORGA den Zuschlag für das
System. Wegen Einsprüchen unterlegener Bieter kam es zu weiteren
Verzögerungen, so dass die tatsächliche Auftragserteilung erst im
April 2001 erfolgte.

Dezember 2001
Der Hauptverband geht davon aus, dass der Krankenschein Anfang 2003 Geschichte sein soll.
März 2003
Der Hauptverband entzieht EDS-ORGA den Auftrag. Als Grund werden
Verzögerungen bei der Umsetzung des Projekts genannt. In der Folge
wurde neu ausgeschrieben. Es gab aber keine Generalauftrag mehr, die
Software wurde im Mai ausgeschrieben, das Kartensystem im Dezember
2003.

Dezember 2003
Sozialminister Herbert Haupt leitet eine Sonderprüfung der Chipkarten-Gesellschaft ein. In der Folge prüft auch der Rechnungshof.
Jänner 2004
Siemens Österreich, IBM und Telekom Austria bekommen den
Software-Auftrag.

April 2004
Die deutsche Firma Giesecke & Devrient bekommt den
Karten-Auftrag.

Oktober 2004
Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die
Ärztekammer präsentieren ihre Einigung über den Vertrag zur
Chipkarte. In puncto Finanzierung übernimmt der Hauptverband die
Anschaffungskosten für die Geräte in Höhe von rund 9,6 Mio Euro.

Dezember 2004
Der praktische Arzt von Trausdorf und Oslip im Burgenland, Milan
Kornfeind, testet bei seinen rund 2.500 Stammpatienten ab 13.
Dezember den elektronischen Krankenschein in einem Feldversuch und
händigt ihnen die ersten E-Cards aus.

Februar 2005
Weitgehend reibungslos läuft am 28. Februar der großflächige
Probebetrieb der E-Card im Nordburgenland an. Der Einsatz der
Chipkarte wird drei Monate lang auf insgesamt 79 Arztordinationen,
acht Zweitordinationen und Institute sowie drei Ambulatorien der
Burgenländischen Gebietskrankenkasse [BGKK] ausgedehnt.

März 2005
Die ARGE Daten und der Verband medizinischer Softwarehersteller
[ÖMS] melden schwere Bedenken gegen die neuen Pläne mit der E-Card
an. Ein so genannter Peering Point - ein zentraler Kontrollpunkt, an
dem Patienten- und Medizin-Daten der Ärzte zusammenlaufen, ist der
Stein des Anstoßes.
