Zuschlag für Siemens, Telekom, IBM
Ein Konsortium bestehend aus Siemens, IBM und der Telekom Austria hat den Zuschlag für die Entwicklung des Softwaresystems für die Chipkarte erhalten, berichtete das Ö1-"Morgenjournal" heute.
Die Firmengruppe soll um knapp 40 Millionen Euro bis Herbst 2004 die Software für die Betriebszentrale und die Ärzteterminals entwickeln. Im Jahr 2005 soll die e-card den Krankenschein ersetzen. Die Ausschreibung für das Kartensystem läuft noch bis 17. Februar.
Der Hauptverband ist nun - laut "Morgenjournal" - zuversichtlich, dass das neu beauftragte Konsortium den Plan ohne neuerliche Verzögerungen erfüllen kann. Die Gesundheitsdaten aller Versicherten sollen auf einem zentralen Server gespeichert werden und dann in den Arztpraxen abrufbar sein.
"Höchst hinterfragenswürdig"
Anfang Dezember hatt Sozialminister Herbert Haupt [FPÖ] der
Chipkarten-Tochter des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger
vorgeworfen, Millionenhonorare ohne Ausschreibung vergeben zu haben.
Die Geschäftsführerin der Gesellschaft, Ursula Weismann, sei "höchst
hinterfragenswürdig". Haupt gab den Auftrag zu einer Sonderprüfung
der Chipkarten-Gesellschaft.

E-Card "gut unterwegs"
Eine Woche nach Haupts Vorwürfen trat der Aufsichtsrat nicht nur zurück, sondern schaffte sich strukturell ab.#
Dieser Rücktritt des Aufsichtsrats der Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft bedeute eine "Straffung der Entscheidungs- und Verantwortungsbereiche", sagte der Vizepräsident im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Martin Gleitsmann. Die E-Card sei im zweiten Anlauf nun "gut unterwegs".
Der ursprüngliche Plan
Ursprünglich sollte die e-card bereits 2004 eingeführt werden.
Wegen Umsetzungsschwierigkeiten hatte der Hauptverband der
Sozialversicherungsträger aber den ursprünglichen Vertrag mit dem
US-deutschen Konsortium EDS/ORGA aufgelöst und die Chipkarte neu
ausgeschrieben.
