30.04.2000

CHINA

Bildquelle: fuZo

Linux soll Standard-OS werden

Die Volksrepublik China scheint zum Linux-Land zu werden.

Der Zeitschrift "Taiwan Economic News" zufolge hat die chinesische Regierung entschieden, die neue einheimische Linux-Distribution "Chinese 2000" zum Standard-OS zu machen.

Microsoft würde damit der Weg auf einen der interessantesten IT-Märkte erschwert.

Chinese 2000 und Kai Office 6.0 um 50 USD

"Chinese 2000"-Entwickler Chu Bong-foo hat sein Linux-OS diese Woche vorgestellt. Das Betriebssystem soll im Paket mit Kai Office 6.0 etwa 50 USD kosten.

Windows XP und Office XP hingegen sind mit 700 USD um einiges teurer.

Neben den Kosten spielen auch Sicherheitsbedenken der chinesischen Regierung gegen die Microsoft-Software eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für Chinese 2000.

Regierung setzt auf Open Source

Die Entscheidung gegen Microsoft-Software bestätigt die Politik der chinesischen Regierung, bei Betriebssystemen und Programmen auf einheimische Open-Source-Produkte zu setzen.

Offizielles Lizenzieren zu teuer

Ein Grund für die chinesischen Affinität zu Open-Source-Software dürfte der WTO-Beitritt Mitte Dezember letzten Jahres sein.

Dieser bewirkt unter anderem, dass die geschäftstüchtigen Chinesen nicht länger ihrer Neigung frönen können, alles und jedes illegal zu reproduzieren - von Nike-Turnschuhen und Rolex-Uhren über Benetton-Zwirn bis zu Microsoft Windows.