Gewinnrückgang bei Yahoo
Der Internet-Konzern Yahoo leidet vor dem Hintergrund des Übernahmekampfes mit dem Softwareriesen Microsoft und internen Querelen unter sinkenden Gewinnen.
Im zweiten Quartal ging der Überschuss um fast 20 Prozent auf 131 Millionen Dollar zurück. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar [1,1 Mrd Euro], teilte Yahoo am Dienstag nach US-Börsenschluss mit.
Mit seinen Zahlen blieb Yahoo hinter den Schätzungen der Experten zurück.
Finanzchef Blake Jorgensen erklärte, das Unternehmen halte trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage an seinen Prognosen für 2008 fest. Im Gesamtjahr will das Unternehmen zwischen 7,35 und 7,85 Mrd. Dollar umsetzen.
Erst am Montag hatte sich Yahoo im Machtkampf mit seinem kritischen Großaktionär Carl Icahn auf einen Kompromiss geeinigt und diesem drei Verwaltungsratssitze eingeräumt. Icahn ließ dafür seine Forderung nach einer Auswechslung des kompletten Gremiums fallen.
Der US-Milliardär will aber weiter zumindest einen Teilkauf von Yahoo durch Microsoft erreichen. Seit Ende Januar hatte Yahoo mehrere milliardenschwere Kaufofferten des weltgrößten Softwarekonzerns ausgeschlagen.
Umbau und Restrukturierung
Der unter massivem Druck von Aktionären und Wettbewerbern stehende Internet-Konzern Yahoo will mit einem weiteren Umbau sein Geschäft ankurbeln.
Kernstück des Umbaus: Die Produktentwicklung soll zentralisiert werden, kündigte Yahoo am Donnerstag in Sunnyvale in Kalifornien an. Der Konzern schafft drei große neue Sparten: Produktentwicklung [Audience Product Division], US-Geschäft sowie interne Strategie und Datennutzung. Yahoo wolle so besser von den Chancen im Geschäft mit Suche und Werbung im Internet profitieren, sagte Unternehmenschef Jerry Yang.
Werbedeal mit Google
Zudem hat das Unternehmen jüngst Google eine Werbekooperation mit dem Suchmaschinen-Betreiber Google angekündigt.
Das Abkommen sei zunächst auf vier Jahre angelegt und könne zweimal um je drei Jahre verlängert werden. Die Kooperation könne Yahoo rund 800 Millionen Dollar jährlich [rund 517 Mio. Euro] einbringen.
Die umfangreiche Neuorganisation folgt dem jüngsten Abgang einer Reihe von Topmanagern. Yahoo hatte erst vor kurzem ein milliardenschweres Übernahmeoffert von Microsoft mit der Begründung ausgeschlagen, als eigenständiges Unternehmen größere Wachstumschancen zu haben. Kritiker auch unter den eigenen Aktionären bezweifeln das.
(dpa)