Yahoo baut Konzernstruktur um

konzerne
27.06.2008

Der unter massivem Druck von Aktionären und Wettbewerbern stehende Internet-Konzern Yahoo will mit einem weiteren Umbau sein Geschäft ankurbeln.

Die umfangreiche Neuorganisation folgt dem jüngsten Abgang einer Reihe von Topmanagern. Yahoo hatte erst vor kurzem ein milliardenschweres Übernahmeoffert von Microsoft mit der Begründung ausgeschlagen, als eigenständiges Unternehmen größere Wachstumschancen zu haben. Kritiker auch unter den eigenen Aktionären bezweifeln das.

Kernstück des Umbaus: Die Produktentwicklung soll zentralisiert werden, kündigte Yahoo am Donnerstag in Sunnyvale in Kalifornien an. Der Konzern schafft drei große neue Sparten: Produktentwicklung [Audience Product Division], US-Geschäft sowie interne Strategie und Datennutzung. Yahoo wolle so besser von den Chancen im Geschäft mit Suche und Werbung im Internet profitieren, sagte Unternehmenschef Jerry Yang.

Icahn lauert weiterhin

Der Konzern vollzog zuletzt bereits mehrere Umorganisationen. Weil sich das Wachstum verlangsamt hatte, baute Yahoo auch weltweit Stellen ab. Nach seinem Nein zu einer Übernahme durch Microsoft ging Yahoo eine enge Suchanzeigen-Kooperation mit Marktführer Google ein. Unterdessen dringt der kritische Großaktionär Carl Icahn weiter auf Yangs Ablösung und will dazu bei der auf August verschobenen Hauptversammlung den Verwaltungsrat auswechseln lassen.

Die Chefs der drei neuen Sparten sind alle Yahoo-Präsidentin Sue Decker unterstellt. Sie wird immer wieder als eine mögliche Nachfolgerin Yangs genannt. Der Firmenmitbegründer hatte im vergangenen Sommer angesichts zunehmender Probleme bei Yahoo erneut das Steuer übernommen. Kritikern zufolge konnte er sein Versprechen einer Wende aber bisher nicht einlösen.

(dpa)