Microsoft plant langsamen Xbox-Start
Bei der Präsentation seiner Quartalszahlen in der Nacht auf Freitag gab Microsoft auch auf einen Ausblick auf die zweite Auflage seiner Spielekonsole, die am 22. November in den USA in den Handel kommt. In Österreich startet die Xbox 360 am 2. Dezember.
In der Startphase wolle das Unternehmen noch nicht alle Verkaufskapazitäten ausschöpfen, so Microsofts Finanzchef Chris Liddell. Er räumte ein, dass sich Analysten mehr versprochen hätten.
Das Unternehmen habe sich aber bewusst für eine Drosselung in der Anlaufphase entschlossen, um keine Nachschubengpässe zu riskieren. Laut Microsoft sollen im gesamten laufenden Geschäftsjahr [bis Juni 2006], 4,5 bis 5,5 Millionen Stück der neuen Konsole ausgeliefert werden.
Der japanische Elektronikkonzern Sony hat am Donnerstag angekündigt, von seiner neuen Playstation 2 bis Ende März 14 Millionen Stück verkaufen zu wollen.

Konstante Nachfrage und Lieferung
Analysten gehen davon aus, dass die vorsichtige Absatzprognose von Microsoft durch Produktionsbeschränkungen begründet ist.
"Sie können eine Produktion nicht bei Null beginnen und innerhalb einer Woche auf eine Million Einheiten wuchten", so Michael Pachter von Wedbush Morgan Securities, der wie andere Analysten von sechs Millionen verkauften Xbox 360 bis Juni ausgeht.
Microsoft wolle eine konstante Versorgung schaffen, so ein weiterer Analyst, und keine Spitze im Dezember und dann einen Einbruch im Jänner und Februar. Für den Start erwarten sich Analysten dennoch die Auslieferung von eineinhalb bis zwei Millionen Stück der Xbox 360.
Wichtig für die Xbox-Nachfrage sind zudem vor allem die Spiele, von denen sich für den Start noch kein wahrer Verkaufsschlager am Horizont abzeichnet.
Mit seiner ersten Xbox hat Microsoft vor allem Verluste geschrieben, da die Hersteller bei der Hardware meist draufzahlen und vor allem die Spiele der Gewinnbringer sind.

Verteilte Produktionsstätten
IBM hat Anfang der Woche den Produktionsstart der der Chips für die Xbox 360 verkündet. Diese werden in der Fabrik in East Fishkill [New York] und von Chartered Semiconductor in Singapur hergestellt.
Im Jänner soll zudem eine weitere Firma Xbox 360 herstellen, auch um für den für nächstes Frühjahr erwarteten Start von Sonys PS3 ausreichend gerüstet zu sein.
Microsoft-Chef Steve Ballmer zeigte sich am Donnerstag in einer E-Mail an alle Konzernbeschäftigten zuversichtlich, dass das Unternehmen mit der Xbox 360, einer neuen Datenbank-Software sowie neuen Versionen von Windows und der Bürosoftware Office an alte Wachstumsraten anknüpfen kann.
"Wir sind uns über unseren Wachstumsausblick sicher - so sicher, dass wir heute eine Beschleunigung unseren Aktienrückkaufsprogramms beschlossen haben", so Ballmer.
