Kurzfunk Bluetooth wird erwachsen

Bereits seit Jahren wird Bluetooth, als Standard für die kabellose Datenübertragung auf kurze Distanzen, der große Durchbruch vorhergesagt.

Die echte Revolution hat zwar auf sich warten lassen, dafür setzt sich der Kurzfunk vor allem für die Datenübertragung bei Handys langsam aber sicher fest. Laut den US-Marktforschern IDC wurden 2004 13 Prozent aller Handys mit Bluetooth ausgeliefert, 2008 sollen es bereits 53 Prozent der weltweiten Handys sein.

Derzeit ist Bluetooth vor allem im High-End-Markt anzutreffen, nächstes Jahr soll aber auch die breite Masse von der Technologie profitieren können. US-Handyhersteller Motorola erwartet, dass im kommenden Jahr alle Hersteller Bluetooth deutlich gesteigert in ihren Handys anbieten werden.

Bluetooth droht allerdings Konkurrenz durch WLAN, 2008 sollen laut IDC bereits 65 Prozent der Handys mit der auf weitere Distanzen ausgelegten WLAN-Funktion gerüstet sein.

WLAN-Chips werden kleiner und billiger

Nutzung bei Freisprecheinrichtungen

Als wohl meist genutzte Funktion für Bluetooth hat sich die kabellose Sprachübertragung von Handy-Freisprecheinrichtungen durchgesetzt.

Für Mike Foley von der Bluetooth Special Interest Group ist diese Funktion die augenscheinlichste, die die User für sich auch als nützlich und praktisch werten. Damit seien die Freisprecheinrichtungen eine der treibenden Kräfte hinter der Etablierung von Bluetooth in Handys, so Foley.

Doch nicht allein die Nützlichkeit steht hierbei wohl an erster Stelle, sondern vielmehr jene Gesetze, die in immer mehr Ländern das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung unter Strafe stellen. Im Gegensatz zur verkabelten Version hat Bluetooth dabei den Vorteil, dass das Handy in der Tasche beispielsweise in der Tasche bleiben kann und beim unachtsamen Aussteigen durch das Kabel nicht etwa auf die Straße mitgezogen wird.

Zudem integrieren immer mehr Autohersteller Bluetooth bereits standardmäßig, wenn auch meist gegen Aufpreis, in ihre Automodelle.

Sprachwahl und Bluetooth für alle Autos

Konkurrenz durch NFC

Weitere Konkurrenz, möglicherweise aber auch als Ergänzung, droht Bluetooth durch die Kurzfunktechnologie NFC [Near Fields Communications], die sich in ein paar Jahren bei Handys ebenfalls auf breiter Front durchsetzen soll.

Davon zeigt sich zumindest Philips, das gemeinsam mit Sony die Technologie für Datenfunk über extrem kurze Distanzen entwickelt hat, überzeugt.

Die NFC-Technik verwandelt das Handy in ein elektronisches Zahlungsterminal, einen Kartenschalter oder Zutrittsschlüssel, zudem können Bankomat- und Kreditkartenfunktionen integriert werden.

In vier Jahren sollen bereits 35 Prozent aller Mobiltelefone mit NFC ausgerüstet sein, erklärte jüngst Philips-Manager Peter Baumgartner.

NFC werde sich rasch verbreiten und anders als Bluetooth gleichsam einen Schnellstart hinlegen, da es einfach zu bedienen und nicht auf wenige Anwendungen beschränkt ist.

Nahfunk bis 2008 in Drittel aller Handys