Neue Gadgets sollen Umsatz ankurbeln
Mit einer neuen Gadget-Initiative will der japanische Hersteller Sony offenbar dem zuletzt massiven Gewinnrückgang entgegenwirken.
Rund um die derzeit stattfindende Consumer Electronics Show [CES] hat Sony neben dem Online-Shop für Musik auch den Prototypen eines "portablen Breitband-Fernsehers" vorgestellt.
Das Gerät, das auf den Namen "Location Free Portable Broadband TV" hört, ist ein 12-Zoll-LCD-Monitor, der drahtlos über eine Basisstation etwa mit PCs, Laptops, Fernsehgeräten und DVD-Recordern verbunden ist.
Damit sollen User, ähnlich wie mit Microsofts Smart Display "Mira", in jedem Zimmer sowohl TV und Videos anschauen als auch E-Mails abrufen und im Web surfen können.
Sony will das Gerät noch im Laufe des Jahres auf den Markt bringen, ein Preis wurde allerdings noch nicht genannt. Die Eingabe erfolgt über ein separates Keyboard oder den Bildschirm selbst, zusätzlich verfügt das Gerät über einen Steckplatz für Speicherkarten.

Der nächste iTunes-Klon "Connect"
Das Gerät soll aber auch außerhalb des Haushaltes nutzbar sein. So soll der User via Internet Kontakt mit der Basisstation aufnehmen können und aufgenommene TV-Shows auch außer Haus betrachten können.
Mit seinem angekündigten Musik-Online-Shop tritt Sony ganz offensiv in Apples Fußstapfen. Damit im Zusammenhang dürfte auch die vergrößerte Kapazität seiner MiniDiscs stehen.
Der Dienst mit dem Namen "Sony Connect" wird beim Launch "im Frühling" mehr als 500.000 Songs von den Major Labels und unabhängigen Labels anbieten. Der Konzern, zu dem auch eines der großen Musiklabels gehört, verspricht sich von dem Schritt vor allem positive Effekte für seine mobilen Geräte.
Reserviert für Sony-Geräte
Der Dienst, bei dem die Musikdateien im Sony-eigenen
ATRAC3-Kompressionsformat übermittelt werden, soll zunächst nur mit
tragbaren Sony-Geräten funktionieren.

Ausweitung des Online-Service
Mit dem neuen Online-Musikservice hat Sony zudem noch weitere Pläne: Die Firma will dieses Jahr weitere Geräte auf den Markt bringen, wie beispielsweise Home-Theater-Systeme, die das Online-Service nutzen können.
Die neue Hi-MD mit integriertem DRM-System soll mit einem GB bis zu 45 Stunden Musik [ATRAC-Format mit 48 Kilobit pro Sekunde] speichern können. Auch der Transfer von Textdateien und Bildern soll durch die Verwendung des Fat-Dateisystems möglich sein.
Ab dem 2. Quartal in Europa
Mitte des Jahres will Sony drei Versionen der neuen
Hi-MD-Abspielgeräte in Japan auf den Markt bringen, die Preise
sollen dort zwischen 224 und 337 Euro liegen. Eine Disk soll rund
fünf Euro kosten. In Europa will der Hersteller die Geräte, die
abwärtskompatibel sind, im zweiten Quartal anbieten.

25 Prozent Gewinnrückgang
Zuletzt verzeichnete Sony einen 25-prozentigen Gewinnrückgang. Grund dafür waren unter anderem die schwachen Verkäufe seiner Spielekonsole PlayStation 2.
In den drei Monaten bis Ende September sei der Nettogewinn auf 32,93 Mrd. Yen [rund 256 Mio. Euro] von 44,05 Mrd. Yen [343 Mio. Euro] im Vorjahr gefallen, teilte der Konzern mit.
Für das Gesamtjahr [per Ende März] senkte Sony seine Prognose für den operativen Gewinn um 23 Prozent auf 100 Mrd. Yen [778 Mio. Euro]. Beim Nettogewinn erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr weiter 50 Mrd. Yen [389 Mio. Euo].