Regulator mit "TA-Naheverhältnis"
"Bei der Ernennung des neuen Telekom-Regulators halte ich mich strikt an den Vorschlag der Personalberater. Diese haben nach sorgfältiger Prüfung Dr. Georg Serentschy an die erste Stelle gereiht." Mit diesen Worten gab Bundesminister Mathias Reichhold [FPÖ] heute den neuen Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH bekannt.
Gleichzeitig sprach er Heinrich Otruba seinen Dank und seine Anerkennung für die geleistete Aufbauarbeit aus.
Außerdem ernannte die Bundesregierung am Dienstag im Ministerrat die Mitglieder der Telekom-Control-Kommission: Eckhard Hermann bleibt für weitere fünf Jahre der Vorsitzende der Kommission. Ebenfalls wieder bestellt wurde der technische Experte Univ.-Prof. Gottfried Magerl. Für den ökonomischen und juristischen Bereich wurde Erhard Fürst bestellt. Er löst damit Oskar Grünwald ab, welchem Minister Reichhold ebenfalls für seinen Verdienste dankte. Die drei Ersatzmitglieder sind Elfriede Sole, Peter Knezu und Martin Hagleitner.
Telekom Control"Naheverhältnis zur Telekom Austria"
Serentschy arbeitete zuletzt als Managing Director Austria bei Arthur D. Little und verfügt laut Ministeriumsaussendung "über langjährige internationale Erfahrung im Bereich Personal- und Unternehmensorganisation".
Die Personalberater betonten insbesondere "seine exzellenten Kenntnisse des österreichischen Telekommunikationsmarktes".
In der Branche wurde zuletzt neben Serentschy auch Klaus Steinmaurer, Leiter der Rechtsabteilung bei T-Mobile Austria, als möglicher Nachfolger Otrubas gehandelt.
Beide Kandidaten waren in der Branche nicht unumstritten: Serentschy wird ein Naheverhältnis zur Telekom Austria nachgesagt, Steinmaurer wird seine derzeitige Tätigkeit bei T-Mobile vorgehalten.
Neuer Regulator steht angeblich festTA frontal gegen Ortuba
Um den Posten hatte sich auch der bisherige Regulator Otruba beworben. Er galt bis vor einigen Wochen auch als Favorit. Selbst aus dem Ministerium hatte es zu Beginn der Ausschreibung noch geheißen: "Wenn Otruba sich wieder bewirbt, hat er gute Chancen."
Was den Meinungsumschwung im Ministerium bewirkt hat, bleibt derzeit Spekulationen überlassen. Fest steht allerdings, dass die TA vorletzte Woche massive Kritik an Otruba geübt hat, deren Tonfall allgemein für Empörung sorgte.
Otruba wurde zuletzt allerdings von seinen europäischen Kollegen der Rücken gestärkt: Per 25. Oktober 2003 wird sich die Europäische Regulierer-Gruppe [ERG] konstituieren, Otruba sollte dabei als Erster den Vorsitz übernehmen.
Laut Brüssler Kreisen soll die EU-Kommission die Bestellung Otrubas "ausdrücklich begrüßen". Otruba wird den europäischen Posten allerdings nicht antreten können, da der Verbleib in seinem heimischen Posten Voraussetzung gewesen wäre.
Telekom Austria mit Regulator unzufrieden
