27.08.2002

CASHCOW

Bildquelle: adobe

Mobilkom rettet die TA-Bilanz

So sehr sich TA-CEO Heinz Sundt bei der heutigen Präsentation der Halbjahresbilanz auch bemühte, den Erfolg seines Unternehmens zu betonen, er stand doch im Schatten des neben ihm strahlenden Boris Nemsic, seine Zeichens COO für den Wireless-Bereich.

Nemsic hatte auch allen Grund dazu mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck in die Runde zu blicken. Dass Sundt eine gute Bilanz präsentieren konnte, hat dieser nämlich zum größten Teil dem Mobilfunkbereich zu verdanken.

Die Umsätze der Bereiche Festnetz und Mobilkommunikation nähern sich immer mehr an [Verhältnis im zweiten Quartal nur mehr 1,087 zu eins]. Der Mobilfunkumsatz ist im Vergleich zu Vorjahresperiode um 10,2 Prozent [1. Halbjahr] beziehungsweise 10,6 Prozent [2. Halbjahr] gestiegen, während gleichzeitig der Festnetzumsatz sank [minus 9,2 Prozent beziehungsweise minus 8,7 Prozent].

Noch deutlicher bei EBITDA und EBIT

Erst durch die Mobilkom wird also ein Umsatzwachstum des Gesamtkonzerns im ersten Halbjahr von 0,2 Prozent ermöglicht, das zweite Quartal alleine brachte dem Konzern derweil ein Umsatzminus von 1,5 Prozent.

Bei EBITDA und EBIT ist das Bild noch viel deutlicher. Während das Fenstnetz EBITDA im ersten Halbjahr praktisch unverändert bliebt [419,8 nach 418,7 Mio Euro, plus 0,3 Prozent], konnte es im Mobilkommunikationsbereich um 21 Prozent gesteigert werden [von 290,3 auf 351,4 Millionen Euro].

Beim EBIT standen im vergangenen Halbjahr 23,6 Millionen Euro beim Festnetz gar 218,2 Millionen im Mobilfunkbereich gegenüber [Q2 allein: 8,8 gegenüber 95,9 Millionen].

Weitere Mobilkom-Zahlen

Bei der Mobilkom Austria [2,894 Millionen Kunden, davon 51,2 Prozent Postpayer] konnte der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode von 343,3 auf 365,9 Millionen Euro gesteigert werden, die EBITDA-Marge betrug 36,5 Prozent. Im gesamten Mobilbereich lag sie bei 35,9 Prozent, was einem Plus von vier Prozentpunkten entspricht.

Beim kroatischen VIPnet [956.900 Kunden], wo man im Mai den gehaltenen Anteil für 11,1 Millionen Euro um 5 von Hundert auf 71 Prozent erhöht hatte, gab es gar eine EBITDA-Marge von 40,4 Prozent. [Umsatz 72,7 Mio nach nach 58,1 Mio Euro]

Bei der slowenischen SiMobil [300.000 Kunden] wurde beim EBITDA erstmals die Break-Even-Schwelle erreicht [400.000 Euro].

Während hier also durch ein Umsatzwachstum von 11,1 auf 19,0 Mio Euro eine schwarz Null geschafft wurde, gab es ähnliches bei der kleinen Mobilkom Liechtenstein [1.700 Kunden]. Durch einer Umsatzverdreifachung [900.000 nach 300.000 Euro] war das zweite Quartal mit einem EBITDA von 100.000 Euro ebenfalls erstmals positiv.

EBIT, EBITDA, ARPU, ...

EBIT ist die Abkürzung für "Earnings before Interest and Taxes", womit der Gewinn vor Zinsen und Steuern gemeint ist. Beim EBITDA ["Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization"] werden neben Zinsen und Steuern außerdem die Abschreibungen herausgerechnet. Die EBITDA-Marge bezeichnet das EBITDA im Verhältnis zum Umsatz. ARPU steht für "Average Revenue per User" und bezeichnet den Umsatz pro Kunde. Das Geschäftsjahr des Telekom-Austria-Konzerns entspricht dem Kalenderjahr.