27.11.2001

SPEED LIMIT 30

Bildquelle: orf on

Frontal gegen Jet2Webs ADSL-Werbung

Jet2Web Internet kommt wegen seiner angeblich irreführenden Werbung für das ADSL-Angebot "aonspeed 30" immer weiter in Bedrängnis.

Erst Dienstagvormittag hat der Provider-Konkurrent Inode nach eigenen Angaben eine einstweilige Verfügung wegen der Werbung erwirkt, jetzt hat der VKI "nachgelegt" und strebt ebenfalls eine einstweilige Verfügung in gleicher Sache an.

Das geschieht im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz, der in einem Rahmevertrag Klagen zum Schutz von Konsumenten durch das VKI vorsieht.

Kritikpunkte

Grundlage für die Klage des VKI sind ein Werbetext [Volltext siehe unten] und TV-Spots mit ähnlicher Aussage. Diese Werbung ist aus Sicht des VKI in zweierlei Hinsicht irreführend:

"Tatsächlich sind neben den beworbenen 199 ATS noch 159 ATS für die ADSL-Zugangsleistung zu berappen und nochmals 220 ATS für die Telefon-Grundgebühr. Insgesamt kostet das Paket also nicht 199 ATS, sondern mindestens 578 ATS", heißt es in einer Aussendung des VKI.

"Das unbeschränkte Surfvergnügen ohne 'Downloadlimit' entpuppt sich schließlich als 30-Stunden-Limitierung, für jede weitere Minute muss extra in die Tasche gegriffen werden", heißt es weiter.

Der VKI verlangt jetzt auch die Unterlassung ähnlicher Werbeaussagen für die Zukunft und eine mediale Klarstellung der Irreführung von Jet2Web.

Gelassenheit

Jet2Web-Internet-Sprecher Christoph Edelmann sieht die Verfügung durch Inode insgesamt "gelassen", da der Änderungsaufwand nicht besonders groß sei. Von dem VKI-Vorstoß wurde man aber noch nicht offzielle informiert.

Das Unternehmen hat bereits im Hinblick auf die einstweilige Verfügung sein Werbematerial untersucht. Radiospots und Folder müssen demnach nicht geändert werden. Plakate und Werbespots werde man um die gewünschte Preisangabe erweitern.

Die Kritik am Stundenlimit wies Jet2Web Internet hingegen zurück. Das Produkt an sich mit seinen Charakteristika sei bereits seit Juni auf dem Markt und damit hinlänglich bekannt. Neu sei lediglich der Sonderpreis im Zuge der Weihnachtsaktion, sagte Edelmann.