Yline verschiebt Gang auf den Neuen Markt
"Yline wird von dem Deal zurücktreten, weil es auf Grund des Verhaltens der BEKO keinen Sinn hat, das weiter zu verfolgen. Eine feindliche Übernahme war nie eingeplant", sagte Werner Böhm, CEO von Yline, nach Ablaufen der so genannten Nachreichfrist Mittwochfrüh zur FutureZone.
Zum endgültigen Scheitern der Fusion hätten nicht zuletzt die "unrichtigen und unqualifizierten Aussagen" des Geschäftsführeres der BEKO, Peter Kotauczek, beigetragen. Diese Äußerungen haben, so Böhm weiter, den Kurs der Yline-Aktie zwischendurch klar nach unten gezogen.
Ausbruch des Kriegszustands
Bereits Mitte Dezember hatte Kotauzcek das Verhältnis zwischen
den Fusionspartnern in spe als "Kriegszustand" bezeichnet. Yline sei
gegenüber dem Letter of Intent "in mehreren Punkten" vertragsbrüchig
geworden, damit sei die geplante Fusion gescheitert und die
vereinbarte "Konventionalstrafe von Yline zu bezahlen", sagte
Kotauczek zur FuZo.

Pönalen in Millionenhöhe
Zu diesen kolportierten Pönalen in dreistelliger Millionenhöhe und dem geplanten weiteren Vorgehen mochte sich Böhm nicht detailliert äußern.
Nun müssten sich die Anwälte mit der Sache befassen, Yline würde sich nun darauf konzentrieren, die benötigten personellen Ressourcen anderswo auf dem Markt aufzufinden - und das möglicherweise günstiger als mit dem BEKO-Deal.
Die Ansicht eines Analysten der CA-IB, dass sich ein Scheitern der Fusion "sehr negativ" für Yline auswirken würde, teilt Böhm nämlich nicht.
Seit September, als die Fusion eingefädelt wurde, habe sich die gesamte Situation deutlich verändert, durch die Korrekturen auf den IT-Märkten sei deutlich mehr Personal - vor allem Programmierer - vorhanden als zuvor. Der Sinn des Deals war - verkürzt gesagt -, dass die großen Ressourcen des Personal-Dienstleisters BEKO [1.100 Mitarbeiter] den ehrgeizigen Ausbauplänen der Yline zugute kommen sollten. Im Gegenzug sollte die grundelnde BEKO-Aktie vom Höhenflug

Wechsel auf den Neuen Markt verschoben
Konkret habe das Scheitern des BEKO-Deals, den es jetzt "kursmäßig zu verdauen" gebe, die Auswirkung, dass der für das erste Quartal 2001 geplante Gang auf den Frankfurter Neuen Markt verschoben werde.
Doch Böhm bekräftigte "die feste Absicht, noch in diesem Jahr" am mittlerweile wichtigsten IT-Börsenplatz Europas anzutreten, und schloss eine Kapitalerhöhung für Yline dezidiert aus.