15.04.2005

ÜBERGREIFEND

IT-Preiskämpfe fressen Gewinne auf

Die anhaltenden Preiskämpfe im weltweiten IT-Geschäft zeigen ihre Wirkung: Das erste Quartal 2005 ist geprägt von schrumpfenden bzw. stagnierenden Gewinnen quer durch die Branchen, wie man an den heute veröffentlichten Quartalszahlen von IBM, Sun, Samsung und Sony-Ericsson sieht.

Dass IBM gestern die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte, hat die Anleger ebenso geschockt wie Intels pessimistische Prognosen im vergangenen Juni die Technologiewerte in eine Abwärtsspirale gesandt hatten.

IBMs Gewinnzuwachs gedämpft hat einerseits das schwache Geschäft in Europa; vor allem der IT-Dienstleistungsbereich [51 Prozent des Umsatzes von IBM] hat hier ausgelassen.

Zum anderen musste die besonders lukrative Abteilung Großrechner mit 16 Prozent Umsatzrückgang gegenüber dem Vergleichsquartal 2004 dem herrschenden Trend Tribut zollen, der sich vertikal durch den professionellen Hardwaresektor zieht.

Microsofts Millionen retten Quartal

Derselbe Trend macht Sun Microsystems schwer zu schaffen, zumal Suns Hauptgeschäft das Segment der mittelgroßen Server ist, das durch kleinere Linux-Cluster einigermaßen unter Druck geraten ist.

Sun ist es auch im ersten Frühjahrsquartal 2005 nicht gelungen, nach den horrenden Verlusten der Jahre 2003 und 2004 eine schwarze Null zu schreiben.

Samsungs Verfehlung

Der koreanische Riese Samsung vermeldete eine Halbierung der operativen Gewinne in den ersten drei Monaten des Jahres 2005 und verfehlte die Erwartungen der Analysten ebenso wie IBM.

Laut Unternehmen sind dafür die schwachen Preise von DRAM-Chips und die unaufhörlich schrumpfenden Margen im Handygeschäft verantwortlich. Die DRAM-Produktion ist weit schneller gewachsen als die Absätze für das PC-Geschäft, was - wie seinerzeit bei den SDRAMs - die Preise nachgerade exorbitant schnell verfallen ließ.

Auch im boomenden Geschäft mit Flachbildschirmen sind die Profite längst nicht mehr, was sie noch vor zwei Jahren waren.

Mehr Absatz weniger Umsatz

Naturgemäß noch etwas klarer wirkt sich diese Entwicklung auf reine Handyproduzenten wie Sony Ericsson aus. Der Konzern-Überschuss ist gegenüber dem Vorjahr von 82 Mio. auf 32 Mio. Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit.