22.09.2005

ABBAU

Sony strukturiert wieder um

Der japanische Elektronikkonzern will im Rahmen seines neuen Umstrukturierungsplans bis März 2008 weitere 10.000 Arbeitsplätze und damit etwa sieben Prozent der Stellen streichen, elf der 65 Werke sollen geschlossen werden

Das teilte Sony-Chef Howard Stringer mit. Sony leidet vor allem unter den Verlusten seiner einst starken Unterhaltungselektronik-Sparte.

Verluste auch im laufenden Geschäftsjahr

Das Unternehmen will durch die geplanten Maßnahmen 2007/2008 eine operative Gewinnmarge von fünf Prozent erreichen. Für das laufende Geschäftsjahr revidierte Sony am Donnerstag seine Gewinnprognose und erwartet nun einen Verlust.

Die Sparpläne würden in erster Linie die TV-Sparte betreffen, teilte Sony mit. Das Unternehmen wolle hier die Herstellung von Röhrenbildschirmen weiter zurückfahren und stattdessen die Flachbildschirm-Produktion verstärken. Die Umstrukturierung werde umgerechnet rund 1,54 Mrd. Euro kosten.

Verlust von 70 Mio. Euro erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr [bis Ende März 2006] wird nun ein Verlust von 70 Mio. Euro erwartet. Zuvor hatte Sony die Prognose zwar gesenkt, aber noch mit positiven Zahlen gerechnet.

Sony will sich auf TV-Geräte und sonstige Produkte für das hochauflösende Fernsehen [HDTV] konzentrieren sowie mobile Technik und Halbleiter-Technologien wie den schnellen Cell-Prozessor. Die Zahl der verschiedenen Modelle soll noch in diesem Jahr um ein Fünftel gesenkt werden.

Großinvestitionen in Chip-Sparte

Weiter stark investieren will Sony nach eigenen Angaben in die Chip-Sparte. Das Investitionsvolumen solle hier in den Geschäftsjahren 2006/07 und 2007/08 insgesamt etwa 2,5 Mrd. Euro betragen, verglichen mit 3,7 Mrd. Euro in den drei Jahren bis März 2006. Auch in andere Kernbereiche wie die Flachbildschirmherstellung will das Unternehmen massiv investieren.

Sony ist allerdings Analysten zufolge bei den meisten Unterhaltungselektronik-Produkten weniger effizient als seine Konkurrenten. Der Hersteller der Panasonic-Produkte, Matsushita, peilt 2006/07 beispielsweise einen Anstieg des operativen Gewinns um sieben Prozent auf 2,4 Milliarden Euro an.