27.05.2005

MOBILKOM

Mobiltel-Übernahme im Eiltempo

Die Telekom Austria [TA] und ihre Tochter Mobilkom Austria werden die Übernahme des bulgarischen Handynetzbetreibers Mobiltel wesentlich früher finalisieren als ursprünglich geplant.

Die Verträge sollen schon Anfang nächster Woche unterschrieben werden, berichtet die Austria Presse Agentur. Endgültig finalisiert werden soll der Deal dann im Juli. Bisherigen Angaben zufolge war die Übernahme für das dritte Quartal 2005 erwartet worden.

Der Mobiltel-Kauf ist angesichts des Kaufpreises von 1,6 Mrd. Euro eine der größten Auslandsakquisitionen in der österreichischen Firmengeschichte. Der Kaufpreis für die Mobiltel setzt sich aus einem Basisbetrag von 1,45 Mrd. Euro und aus einer Prämie von 150 Mio. Euro zusammen, die an die Erreichung bestimmter Unternehmensziele geknüpft ist.

Erst Bulgarien, dann Serbien...

Die Mobiltel gehört aktuell einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 60 Prozent stehen in Besitz von österreichischen Aktionären. 40 Prozent davon gehören Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent dem Industriellen Josef Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt, die restlichen 40 Prozent halten sieben Private-Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP.

Die TA-Gruppe hatte im Dezember 2004 die Kaufoption für die komplette Übernahme des bulgarischen Handymarktführers erworben. Die Mobilkom ist neben Österreich bereits in Kroatien, Slowenien und Liechtenstein tätig.

Der geplante Einstieg in Serbien hingegen könnte über einen Aktientausch passieren. Künftig sollen auch "eigene Aktien als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland" verwendet werden. Diese Möglichkeit habe sich der TA-Vorstand am Mittwoch von der Hauptversammlung absegnen lassen, berichtet die "Presse" in ihrer heutigen Ausgabe.

Eine Akquisition mittels eigener Aktien könne zu einem günstigeren Kaufpreis führen als eine Barzahlung, argumentierte der TA-Vorstand in seinem Bericht an die Aktionärsversammlung. Sollte es zu diesem Aktientausch kommen, würden die Schlaff, Taus und Cordt, nämlich den Einstieg bei der TA, so die "Presse" weiter.