Die Festplatte feiert Geburtstag
Vor 50 Jahren hat IBM die erste Festplatte auf den Markt gebracht - mit fünf MB Speicherplatz bei einer Tonne Gewicht. Heute gängige Festplatten im Kleinstformat kratzen schon an der Terabyte-Grenze, sollen aber demnächst von Flash-Speichern abgelöst werden.
Ob Musik, Fotos oder Textdokumente - persönliche Daten werden längst nicht mehr im Schuhkarton, sondern auf Festplatte aufbewahrt.
50 Jahre ist es auf den Tag genau her, dass der US-Hersteller IBM die erste Speicherplatte "IBM 350" vorgestellt hat: Die 50 mit Eisenoxid beschichteten Scheiben waren etwa so groß wie zwei Kühlschränke, wogen eine Tonne und boten gerade fünf Megabyte Speicherkapazität.
Immer mehr Speicherkapazität
Mit der ständig wachsenden Menge an zu speichernden Daten ging auch die Hardware-Entwicklung rasant weiter. Masse wurde dabei gegen Leistung getauscht - etwa alle zwei Jahre verdoppelt sich der Speicherplatz.
Platten mit 750 Gigabyte Speicherkapazität sollen bis Jahresende schon auf dem Markt erhältlich sein - bei einer Größe von 3,5 Zoll.
Flash-Speicher noch nicht bedrohlich
Analysten prophezeien nun zwar, dass die Festplatte schrittweise von Flash-Speichern abgelöst wird, dieser Wandel vollzieht sich jedoch langsamer als prognostiziert:
Der Festplattenmarkt kann sich derzeit über reißenden Absatz freuen. Im vergangenen Jahr machte die Festplattenindustrie einen Umsatz von 27,9 Milliarden Dollar, 2010 soll er nach Schätzungen des Marktforschungsinstituts IDC auf 41,5 Milliarden Dollar steigen.
Flash-Speicher werden derzeit vor allem in Handys und Musikplayern eingesetzt, auch erste Notebook-Modelle sind bereits auf dem Markt. Die Speicherleistung ist aber noch beschränkt, deshalb wird an Hybridlösungen gefeilt.
Auf dem Weg zum Terabyte-Speicher
Vorangetrieben wird die Entwicklung der Festplatten vor allem von Unternehmen wie Seagate, Western Digital und Hitachi.
Inzwischen gehen sie dazu über, die Bits nicht mehr horizontal wie bisher, sondern vertikal anzuordnen [Perpendicular Recording], was wieder ganz neue Möglichkeiten eröffnet.
Viel fehlt nicht mehr, und die PC-Nutzer finden in ihren Geräten Festplatten mit 1.000 Gigabyte, also einem Terabyte, vor.
Eine Frage der Sicherheit
Obwohl die Abhängigkeit von den elektronischen Daten steigt, sorgen sich die meisten Nutzer zu wenig um die Sicherung ihrer Daten: Bei Verlust oder Diebstahl bekommen somit Fremde Zugriff auf teils sensible Daten.
Noch schlimmer ist es, wenn Daten vom Benutzer selbst nicht korrekt gelöscht werden und die Hardware anschließend weitergegeben oder verkauft wird:
Herkömmlich gelöschte, formatierte oder selbst mit einem neuen Betriebssystem überschriebene Festplatten können von Experten jederzeit wiederhergestellt werden - was nicht selten zu peinlichen Datenlecks führt.
Über Umwege ist zuletzt eine alte Festplatte aus dem Verkehrsministerium beim Online-Auktionshaus eBay gelandet und dort versteigert worden.
Welcher ist Ihr Lieblings-Datenträger?
Ergebnis: - 583 Die gute alte Festplatte
- 117 Der Schuhkarton
- 72 Bei mir geht nichts ohne Flash-Speicher
- 51 Disketten sind und bleiben das einzig Wahre
- 14 Das ZIP-Drive
- 58 CDs/DVDs
- 26 Andere
(futurezone | APA)