Telekom Austria will Eigentümer loswerden
Telekom-Austria-Chef Heinz Sundt, der seit Monaten in einer Ablösediskussion steckt, versucht dem Vernehmen nach, die missliebigen Eigentümer "loszuwerden", berichtet der "Kurier" in seiner Mittwoch-Ausgabe.
Dazu soll Sundt die Aktienpakete der beiden Konsortialpartner ÖIAG [47,8 Prozent] und Telecom Italia [29,8 Prozent] bei Finanzinvestoren in einem gemeinsamen Paket anbieten.
Übernahmeangebot an die Kleinaktionäre
Im Zuge dessen müsste der neue Eigentümer den Kleinaktionären,
die 22,4 Prozent an der TA halten, ein Übernahmeangebot machen,
worauf die TA-Aktie wieder von der Börse genommen würde.

Mobilkom Austria verkaufen
Dass die Telecom Italia [TI] unter den neuen Eigentümern Pirelli und Benetton Verkaufsinteresse bekundet, ist bereits bekannt.
Potenziellen Käufern könnte die TA zur Finanzierung des Deals anbieten, die Handytochter Mobilkom Austria weiterzuverkaufen.
Die ÖIAG könnte einem Verkauf des TI-Pakets an der Telekom Austria mit der Motivation zustimmen, dass dann ihr gesamter Restschuldenberg von rund 27,5 Milliarden ATS [zwei Mrd. Euro] getilgt wäre und für den am Nulldefizit beharrenden Finanzminister darüber hinaus noch eine Sonderdividende von etlichen Milliarden "herausschauen" würde.
Androsch tüftelt
An einer Übernahmestrategie für die TA tüftelt der Industrielle
Hannes Androsch, der nach eigenen Angaben als Berater für ein
ausländisch dominiertes Finanzkonsortium agiert.

Gesamtpreis der TA bei 140 Milliarden ATS
Androsch schätzt den Gesamtpreis für die Telekom Austria auf 140 Milliarden ATS [zehn Mrd. Euro], obwohl der aktuelle Börsenkurs von acht Euro je Aktie laut "Kurier" nur einen Gesamtwert von rund 55 Milliarden ATS [vier Mrd. Euro] ausmacht.
Der Emissionspreis der TA-Aktie im November 2000 betrug neun Euro, diesen Kurs hat das Papier seit seiner Erstnotiz aber nie mehr erreicht.