Das Sundt-Karussell dreht sich wieder
Wohl keinem Manager in Österreich ist in den letzten Jahren so oft der Rücktritt in naher Zukunft prophezeit worden wie dem Vorstandsvorsitzenden der Telekom Austria, Heinz Sundt. Nachdem es in diesem Karussell aus Gerüchten, Berichten und Dementis einige Zeit ruhig geworden ist, nimmt das beliebte Spiel jetzt wieder Fahrt auf:
Sundt hat keine Absicht, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Das erklärte ein Telekom-Austria-Sprecher gegenüber der APA auf Grund heutiger Zeitungsberichte. "Diese Meldungen sind reine Spekulation", sagte der Sprecher.
Sie seien offenbar von "Personen aus dem Aufsichtsrat der ÖIAG gestreut", der aber nicht das für Sundt zuständige Aufsichtsorgan sei, sondern der Telekom-Aufsichtsrat, der eine andere Zusammensetzung habe als der ÖIAG-Aufsichtsrat.
Wie der "Standard" in seiner Donnerstag-Ausgabe berichtet, wurde aus der ÖIAG, mit 47,8 Prozent TA-Haupteigner, bereits bestätigt, dass der Abgang Sundts schon "eine beschlossene Sache" sei. Verhandelt werde nur noch über einen einvernehmlichen, "gesichtswahrenden Abschied". Laut "Standard" sollen dem 54-Jährigen rund 22 Millionen ATS [1,60 Mio. Euro] an Abfertigung ausbezahlt werden.

Noch ein Gerüchtekessel
Heute tritt der Privatisierungsausschuss des ÖIAG-Aufsichtsrates zusammen, bei dem die Telekom Austria und die VA Tech auf der Tagesordnung stehen sollen.
Im Vorfeld des ÖIAG-Privatisierungsausschusses war eigentlich striktes Stillschweigen angesagt.
Schon am Wochenende war allerdings aus Magazinberichten zu vernehmen, dass neben der bereits verkaufswilligen Telecom Italia [29,8 Prozent] auch Haupteigentümer ÖIAG [47,8 Prozent] bereit wäre, sich von seinen Telekom-Anteilen zu trennen.
Als ein prominenter Konsulent für das Gesamtpaket hat sich der Industrielle Hannes
Androsch zu verstehen gegeben, der selbst höchstens einen kleinen Prozentanteil übernehmen würde und ansonsten beratend für ein ausländisch dominiertes Finanzkonsortium agiert.