YLine mit Rekordschulden
YLine hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2000 mit 37,715 Millionen Euro [519 Millionen ATS] Schulden beendet.
Das ist drei Mal so viel wie im Jahre 1999, wo die Gesamtverbindlichkeiten noch 12,414 Millionen Euro betragen haben.
Einen deutlichen Zuwachs gab es dabei bei den Lieferantenverbindlichkeiten, sie erhöhten sich im vergangenen Jahr von 4,393 auf 22,356 Millionen Euro, wie aus dem Finanzbericht des Unternehmens hervorgeht.
YLine-Sprecher Willi Berner bestätigte heute die Existenz der Verbindlichkeiten, betonte aber dass die Forderungen der YLine die Verbindlichkeiten deutlich überschritten haben. Außerdem seien in den Verbindlichkeiten praktisch keine Bankschulden enthalten gewesen.
Großteils teilten sich die Schulden auf IBM [14 Millionen Euro] und Bluebull [6 Millionen Euro] auf, so Berner. Der Rest seien weitere Kundenverbindlichkeiten.

Alles wird gut
Mit 37,715 Millionen Euro überstiegen die Verbindlichkeiten der YLine Business Service AG im vergangenen Jahr sogar den Umsatz, obwohl sich dieser im Jahr 2000 von 3,861 auf 34,125 Millionen Euro fast verzehnfacht hat. Der Verlust vor Steuern hat sich im vergangenen Jahr von 5,745 auf 14,784 Millionen Euro fast verdreifacht.
Trotz seiner Schulden sieht sich der Konzern nicht insolvenzgefährdet. YLine sei "weiterhin ausfinanziert und hat keinen Kapitalbedarf", betont Berner erneut.
Der Cash-Bestand betrage derzeit 40 Millionen ATS [2,91 Millionen Euro]. Darüber hinaus habe die YLine weitere Aktienveranlagungen im Marktwert von 100 Millionen ATS
Außerdem arbeitet das Unternehmen bereits am internen Umbau. Alle YLine-Unternehmen sollen an einen Standort im Wiener Technologiepark Campus 21 zusammengefasst werden.

Mitarbeiter-Status
Die Zahl der Mitarbeiter bei der Konzernmutter, die im vergangenen Jahr von 70 auf 120 Mitarbeiter angewachsen war, hat sich unterdessen wieder massiv dezimiert.
Laut Angaben des Kreditschutzverbands von 1870 [KSV] arbeiten noch 50 Mitarbeiter bei der Konzernmutter YLine Internet Business Service AG.
Insgesamt beschäftigt der YLine-Konzern nach Angaben Berners derzeit rund 300 Mitarbeiter. Zu Monatsbeginn waren es noch 315. Seither hätten einige Mitarbeiter bei i-online, von sich aus gekündigt. YLine hält an i-online derzeit 68 Prozent und sei dabei, diesen Anteil auf 100 Prozent aufzustocken, sagte Berner.
YWAS ohne Mitarbeiter
Gar keine Mitarbeiter mehr beschäftigt die YLine Web Access Service AG [YWAS], eine 66-prozentige i-online-Tochter. Wie i-online-Chef Kurt Ernst Hofmann bestätigte, ist das Unternehmen nur noch "ein leerer Mantel und bereits stillgelegt". Ob die YWAS nun handels- und steuerrechtlich liquidiert wird oder der Mantel anderswertig verwendet wird, stehe allerdings noch offen.