09.08.2001

NEUER ÄRGER

Bildquelle: fuzo

Zweifel an Zahlungsfähigkeit von YLine

Das börsennotierte Wiener Softwareunternehmen YLine hat den Kaufpreis für das im April zu 80 Prozent übernommene Softwarehaus IS4B erst zur Hälfte beglichen.

Von dem Kaufpreis in Höhe von sechs Mio. ATS [436.037 Euro] seien bisher erst drei Millionen bezahlt worden. Die restlichen drei Millionen für die mittlerweile in Konkurs befindliche IS4B habe YLine trotz der Androhung der klagsweisen Geltendmachung bis Mittwoch nicht bezahlt, berichtete der Alpenländische Kreditorenverband [AKV] am Donnerstag in einer Presseinformation.

Forderungen von 57 Mio. ATS

Im Konkursverfahren IS4B hat laut AKV unterdessen am Donnerstag beim Handelsgericht Wien die Prüfungstagsatzung stattgefunden. Bis heute haben 134 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 57 Mio. ATS angemeldet.

YLine hat laut AKV bei der Übernahme angekündigt, neben dem Kaufpreis auch den Zwangsausgleich zu finanzieren.

YLine wehrt sich

Das Wiener Softwarehaus YLine hat die Mutmaßungen AKV scharf zurückgewiesen. Der Kaufpreis für die in Konkurs befindliche IS4B sei nur deshalb noch nicht zur Gänze beglichen worden, weil ein mit dem IS4B-Masseverwalter ein vereinbarter Zahlungsplan die vollständige Zahlung erst später vorsehe, wenn noch Rechtsfragen geklärt seien.

Eine Klagsandrohung - wie vom AKV behauptet - habe es nie gegeben, betonte YLine-Sprecher Willi Berner.

Die YLine sei "weiterhin ausfinanziert und hat keinen Kapitalbedarf". so Berner. Der Cash-Bestand betrage derzeit 2,91 Millionen Euro. Darüber hinaus habe die YLine weitere Aktienveranlagungen von einem Marktwert von 7,3 Mio. Euro.