Dienstag gekauft, Freitag pleite
Das seit Ende Jänner 2001 an der Wiener Börse notierte Softwarehaus IS4B AG, das an diesem Dienstag von der YLine Internet Business Service AG übernommen worden war, hat heute, Freitag, einen Konkurs beim Handelsgericht Wien beantragt.
Das Unternehmen strebt im Rahmen eines Zwangsausgleichs, der durch die YLine Business Solutions AG finanziert werden soll, eine Sanierung an, hieß es heute in einer Mitteilung des Alpenländischen Kreditorenverbands [AKV]. Mit der Eröffnung des Verfahrens wird Anfang nächster Woche gerechnet.
In der Bilanz 2000/2001 der IS4B stehen nach Angaben des AKV 24,4 Millionen ATS Aktiva 31, 3 Millionen ATS Passiva gegenüber.

Ooops
YLine hat erst am Dienstag die Übernahme der IS4B bekannt gegeben. Das IT-Unternehmen hatte dabei allerdings "verschwiegen", dass es sich dabei um ein konkursreifes Unternehmen handelte.
"Wir waren bei der IS4B nur an den Produkten und Mitarbeitern interessiert und wollten nie die Altlasten übernehmen", kommentierte YLine-Vorstandsvorsitzender Werner Böhm die Übernahme des insolventen Softwarehauses IS4B auf APA-Anfrage.
YLine favorisiere daher eine schnelle Umsetzung des Restrukturierungsplans über den Zwangsausgleich für die IS4B.
IS4B beschäftigt sich mit der Entwicklung von Software, hauptsächlich im Customer Relationship Management-Bereich. Das Unternehmen ist 1999 aus einer Verschmelzung von der im August 1998 gegründeten UBS Management & Beteiligungs GmbH und der im September 1998 gegründeten IS4B entstanden und wurde später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.