Entlassungswelle hört nicht auf
Einbrüche auf den internationalen Halbleitermärkten, Preiskämpfe bei PC-Herstellern und die weltweite Konjunkturabkühlung belasten die Geschäfte mit Verbraucher-Produkten.
Die Siemens-Chiptochter Infineon wird weltweit 5.000 Stellen streichen, Hewlett-Packard 6.000, und Compaq schreibt mit einem Quartalsverlust von 317 Millionen Euro rote Zahlen.
Alcatel entlässt 14.000 Mitarbeiter
Der französische Telekom-Ausrüster Alcatel hat für das zweite
Quartal einen Rekordverlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro
ausgewiesen.

Infineon-Stellenabbau in Österreich
Infineon wird mit dem Abbau von 5.000 Stellen rund 15 Prozent aller Arbeitsplätze streichen.
Die Infineon Technologies Austria AG mit Sitz in Villach dürfte vom Personalabbau "nicht komplett ungeschoren bleiben", erklärte Finanzvorstand Monika Kohl-Kircher.
"Auch wir werden unseren Beitrag leisten müssen", fügte sie hinzu. In welcher Höhe, werde "in einigen Tagen" feststehen. Infineon beschäftigt in Österreich derzeit 2.379 Mitarbeiter.
Lucent legt 15.000 Managern Ruhestand nahe
Nach der gescheiterten Fusion mit dem französischen Konkurrenten
Alcatel hat der angeschlagene US-Telekom-Ausrüster Lucent 15.000
Führungskräften den Vorruhestand nahe gelegt.

HP streicht 6.000 Stellen
Hewlett-Packard hat in den vergangenen Monaten weniger umgesetzt und zugleich den weiteren Abbau von 6.000 Arbeitsplätzen angekündigt.
In dem Ende Juli auslaufenden dritten Quartal 2001 werde mit einem Rückgang der Umsätze von 14 bis 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gerechnet, teilte der Computer- und Drucker-Hersteller am Donnerstag mit.
Grund sei die weltweite Konjunkturabkühlung, die die Geschäfte mit Verbraucher-Produkten belaste. Die geplanten Stellenstreichungen sollen den Angaben zufolge jährliche Einsparungen von 500 Millionen Dollar [568 Mio. Euro] einbringen.
"Wir haben den Boden erreicht"
Oracle-Chef Larry Ellison sieht der Zukunft der Branche mit
verhaltenem Optimismus entgegen. Ellison sagte der deutschen "Welt
am Sonntag" [WamS]: "Meine Hoffnung ist, dass wir jetzt den Boden
erreicht haben und es langsam wieder aufwärts geht."

Umstrukturierung und rote Zahlen
Die Compaq Computer Corporation weist einen Quartalsverlust von 279 Millionen Dollar [317 Mio. Euro] aus gegenüber einem Gewinn von 388 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2000.
Es gab Sonderbelastungen für eine Umstrukturierung in Höhe von 493 Millionen Dollar.
Klammert man die Sonderausgaben aus, dann verdiente Compaq 67 Millionen Dollar oder vier Cents je Aktie. Das teilte die Gesellschaft am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Die Compaq-Aktien fielen nachbörslich von 14,12 Dollar auf 13,95 Dollar.