10.07.2001

MIGRATION

Bildquelle: msn

Der MSN-Ausfall und der "Messenger-Krieg"

Microsoft hat nach eigenen Angaben die Probleme seines MSN-Messengers "fast behoben".

Wie das Unternehmen am Montagabend [Ortszeit] in den USA mitteilte, hätten die meisten der weltweit etwa zehn Millionen von der Funktionsstörung betroffenen Nutzer wieder Zugang zu dem Service.

Eine ähnliche Nachricht war allerdings schon am Sonntag [MEZ] auf der MSN-Support-Site zu lesen. Dort hatte sich Microsoft für Ausfälle auch bei allen betroffenen Nutzern entschuldigt.

Bereits seit Dienstag letzter Woche kam es beim Messenger zu sporadischen Ausfällen.

Voreilige Wiederherstellung

Seit der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche waren zudem viele Adresslisten [Buddy Lists] nicht mehr verfügbar.

"Wenn der derzeitige Zustand behoben ist, werden die persönlichen Buddy Lists selbstverständlich wiederhergestellt", sagte letzte Woche dazu Sarah Lefko, Produktmanagerin von MSN.

Einige MSN-Nutzer berichteten allerdings gestern, sie hätten die Listen eigenhändig wiederherstellen müssen.

Weiterbasteln

Die "Reparaturarbeiten" am MSN-Messenger halten derzeit definitiv noch an:

"Die meisten Kunden sollten jetzt wieder Zugang zu Messenger haben, aber es wird noch immer daran gearbeitet, das Service weltweit wiederherzustellen", meinte gestern Abend [Ortszeit] ein Microsoft-Sprecher in den USA. Das könne noch ein bis zwei Tage dauern, erläuterte der deutsche MS-Sprecher.

Als offizieller Grund für die Ausfälle wird ein Hardwarefehler angegeben. Gleichzeitig gibt es aber "mysteriöse Fehlfunktionen" rund um die "Passport"-Funktion.

Passport ist Teil der Hailstorm-Strategie Microsofts, die eben unter anderem vorsieht, mit einem einzigen "Passport"-Login den Zugang zu einer Reihe von Diensten zu ermöglichen.

Dummer Zeitpunkt

Die Ausfälle und deren schleppende Behebung kommen für Microsoft zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da der zwischenzeitlich abgeflaute "Messenger-Krieg" mit den konkurrierenden Instant-Messengern von AOL und Yahoo derzeit wieder eskaliert.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass auch relativ kurze Ausfälle schon zur Migration von Nutzern zu den konkurrierenden Produkten führen können.