Keine Kooperation AOL-Microsoft
Die Verhandlungen zwischen AOL Time Warner und Microsoft über eine Zusammenarbeit bei Windows XP sind gescheitert.
Beide Seiten machten am Samstag unterschiedliche Angaben über die Gründe für den Zusammenbruch der seit Wochen geführten Gespräche.
Keine Einigung über XP
Die beiden Unternehmen konnten sich unter anderem bisher nicht
darauf einigen, ob die Zugangssoftware zum weltgrößten
Internetdienst America Online [AOL] in die Ende Oktober erscheinende
Windows XP eingeschlossen wird.

Instant-Messaging nicht kompatibel
Microsoft zufolge war AOL unter anderem nicht bereit, Microsofts digitale Ton- und Video-Technologie zu unterstützen.
Weiters wäre AOL nicht bereit gewesen, sich vertraglich zu einem Verzicht auf gegenseitige Klagen festzulegen oder die Instant-Messaging-Systeme der beiden Firmen kompatibel zu machen.
"Obwohl wir kein umfangreiches Abkommen erzielt haben, wird Microsoft seine Arbeit für ein gutes Funktionieren der AOL-Dienste unter Windows XP fortsetzen", sagte Microsoft-Sprecher Vivek Varma.
Benutzer muss AOL-Software selber installieren
AOLs Programme werden demnach zwar nicht zusammen mit Windows XP
ausgeliefert, können jedoch vom Benutzer nachträglich selbst
installiert werden.

"Digitale Medien einziger Streitpunkt"
Dagegen erklärte AOL, der einzige Streitpunkt seien digitale Medien gewesen.
"Das Problem war die Entschlossenheit Microsofts, Musik im Internet zu kontrollieren und AOLs Weigerung, sich diesem Wunsch zu fügen", sagte AOL-Time-Warner-Sprecher John Buckley.
Microsoft habe AOL dazu bewegen wollen, die Unterstützung für den RealPlayer des AOL-Partners RealNetworks zurückzufahren. Der RealPlayer konkurriert mit Microsofts Software Windows Media.