Microsoft-Koalition gegen AOL
IM Unified nennt sich ein Zusammenschluss von Unternehmen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Vorherrschaft des AOL Instant Messenger [60 Millionen Mitglieder] zu brechen.
Microsoft [MSN], Yahoo und AT&T, Excite@Home, Odigo und Prodigy Communications wollen dazu ihre Instant Messenger mit einer gemeinsamen Protokollbasis ausrüsten. Das würde eine gegenseitige Kompatibilität unter den Instant-Messaging-Systeme der Unternehmen gewährleisten.
Laut IM Unified sei die Entwicklung eines solchen Protokolls abgeschlossen, was fehle, sei die Integration des Protokolls in die Instant-Messaging-Systeme der User.
Nach dem Ausfall der Microsoft-Webserver vor zwei Wochen erlag nun der MSN Messenger merkbaren Leistungseinbrüchen. Grund waren fehlfunktionierende Server.

Die Popularität des Instant Messaging, das Nachrichtenaustausch fast in Echtzeit erlaubt, verleitete viele Anbieter dazu, ihre Mitglieder mit Messenger-Diensten zu binden.
Denn Benutzer, die sich eine umfangreiche Liste der IM-Nummern von Freunden angelegt haben, werden sich den Wechsel zu einem anderen Messenger-Client zwei Mal überlegen.
Versuche von IM-Unified-Mitgliedern, die Messenger-Software im Alleingang mit dem AOL Instant Messenger kompatibel zu machen, scheiterten. AOL blockte erfolgreich alle derartigen Versuche ab, sei es durch geänderten Programmcode oder durch rechtliche Schritte.

In der Vergangenheit wurde von IM Unified bereits versucht, AOL zu einer Freigabe des proprietären Protokolls zu bewegen.
Vor der amerikanischen Federal Trade Commission [FTC] warfen sie AOL Wettbewerbsgefährdung vor, der sich durch den Zusammenschluss mit Time Warner radikalisieren würde.
AOL versprach den Dienst zu öffnen, geschehen ist bisher nichts.