Aktionäre bestätigen Anti-Microsoft-Kurs

yahoo
02.08.2008

Nach der abgewehrten Übernahme durch Microsoft ist die Führungsspitze des Internet-Konzerns Yahoo klar im Amt bestätigt worden.

Die Aktionäre von Yahoo haben die Führungsspitze des Internet-Konzerns im Amt bestätigt. Alle neun Mitglieder des Direktoriums, darunter auch der zuletzt nicht unumstrittene CEO und Firmengründer Jerry Yang, erhielten am Freitag auf der Jahreshauptversammlung Rückendeckung von Anlegern, die gemeinsam fast 76 Prozent der Anteile halten.

Das Votum kam einer Bestätigung der Haltung der Manager im Schlagabtausch mit Microsoft gleich. Der Software-Riese hatte versucht, Yahoo zumindest in Teilen zu übernehmen. Er war damit jedoch am Widerstand der Yahoo-Führung gescheitert, die deshalb allerdings bei einigen Aktionären, darunter Großinvestor Carl Icahn, heftig in die Kritik geriet.

Vor der Bestätigung hatte die Yahoo-Spitze auf dem Aktionärstreffen im kalifornischen San Jose ihren Kurs gegenüber Microsoft verteidigt. Der Verwaltungsrat sei zweifelsohne offen für die Kaufangebote des Software-Riesen gewesen, sagte der Chef des Gremiums, Roy Bostock. Es sei jedoch zu keiner Zeit ein überzeugendes Angebot auf den Tisch gelegen.

Am Dienstag hatte Yahoo nachbörslich einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal veröffentlicht, mit seinem Festhalten an seiner Geschäftsprognose für das Gesamtjahr aber dennoch die Märkte für sich eingenommen.

Rückzug nach hartnäckigem Werben

Microsoft hatte Yahoo zunächst für etwa 47 Milliarden Dollar ganz kaufen wollen. Als Yahoo ablehnte, strebte der Softwaregigant den Kauf eines 16-Prozent-Anteils sowie die Übernahme des Yahoo-Suchmaschinengeschäfts an. Doch auch dieses Vorhaben scheiterte.

Daraufhin stoppte Microsoft die Verhandlungen und setzte ebenso wie Icahn auf eine Ablösung der aktuellen Yahoo-Führung um Yang, der einen Verkauf stets abgelehnt hatte.

(Reuters | AFP)