13.12.2005

VOM TISCH

Vorerst kein Wechsel in der TA-Führung

Der Aufsichtsrat der Telekom Austria [TA] hat in seiner ordentlichen Sitzung am Dienstag die vom Vorstand vorgelegte neue Unternehmensstruktur "mit der Auflage bestätigt, dass unter dem Dach einer schlanken Management-Holding zwei starke operative Einheiten zu entwickeln sind".

Der Aufsichtsrat hat nun weder eine frühzeitige Ablöse von Sundt, dessen Vertrag noch bis April 2007 läuft, noch eine Verkleinerung des Vorstands von vier auf drei Mitglieder beschlossen.

"Ich bin der Generaldirektor der Telekom Austria und sehe meine Position im heutigen Aufsichtsrat nicht in Frage gestellt", ließ Sundt im Anschluss an die Sitzung ausrichten. Im Übrigen sei eine vorzeitige Ablöse Montag und Dienstag "nicht diskutiert" worden.

Auch Mobilfunkvorstand Boris Nemsic wurde nicht zum Nachfolger Sundts designiert.

Drängen auf Sundt-Ablöse

Die Staatsholding ÖIAG hatte im Vorfeld der Sitzungen offenbar neuerlich Druck auf einen Wechsel in der TA-Führung gemacht. Sundt hatte zuletzt offiziell betont, seinen TA-Vertrag weiterhin erfüllen zu wollen.

Neue Struktur bis 2007

Sundt hat sich in den vergangenen Wochen mehrmals gegen eine Teilung des Unternehmens in Festnetz und Mobilfunk ausgesprochen.

Die gesellschaftsrechtliche Umsetzung der neuen Unternehmensstruktur werde zum frühestmöglichen Zeitpunkt - spätestens jedoch bei der Hauptversammlung 2007 - zur Beschlussfassung vorzulegen sein, hieß es in einer Mitteilung der TA.

Dabei sei noch offen, ob die beiden Bereiche Festnetz und Mobilfunk unter dem Dach einer "schlanken Management-Holding" künftig als AGs oder GmbHs firmieren.

Mehr Kompetenz für Fischer

Neu an der Aufgabenverteilung in der Holding ist, dass TA-Festnetzvorstand Rudolf Fischer künftig - in Analogie zum Mobilfunkvorstand Nemsic - auch die Kompetenz über Personalfragen und interne Services wie Immobilien- und Fuhrparkmanagement erhält, die bisher bei Sundt lag.

Machtkampf nicht vorüber

Ganz ausgestanden ist der Machtkampf im TA-Vorstand allerdings noch nicht, geht es doch in den kommenden Monaten um die Detail-Umsetzung der neuen Struktur.

Sundt will jedenfalls darauf achten, dass es von der Holding aus eine Durchgriffsmöglichkeit auf die beiden starken Einheiten Festnetz und Mobilfunk geben werde, wie er heute betonte.