14.11.2005

FUSION

Warten auf EU-Entscheid zu tele.ring

Die EU-Wettbewerbsbehörde wird voraussichtlich am Montag über die Übernahme von tele.ring durch T-Mobile Austria entscheiden.

Durch den Kauf des viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieters durch den zweitgrößten gibt es in Österreich künftig zwei nahezu gleich starke Marktführer: mobilkom austria - die Mobilfunktochter der börsennotierten Telekom Austria - und T-Mobile Austria - Tochter der Deutschen Telekom, eines der weltweit größten Telekom-Unternehmen.

Mutterkonzern baut Arbeitsplätze ab

Die Deutschen hatten erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, trotz Rekordgewinns 32.000 Mitarbeiter abbauen zu wollen.

Dass der Deal genehmigt wird, gilt als sicher, die Frage ist lediglich, ob Auflagen erteilt oder eine vertiefte Prüfung eingeleitet wird. Gegen die Übernahme hatte der private Konsumentenschutzverein IVTK eine Beschwerde wegen Unvereinbarkeit mit dem Gemeinschaftsrecht eingereicht.

Ab 2006 Zusammenführung

Ab 2006 sollen die beiden Unternehmen und Netze zusammengeführt werden. Tarife, Marke und Vorwahl von tele.ring bleiben vorerst unverändert.

Wie die Nummer eins auf dem österreichischen Markt, die mobilkom, kürzlich erklärte, habe man die geplante Fusion auf dem Markt noch nicht bemerkt. Es sei lediglich festzustellen, dass tele.ring nicht mehr so schnell wachse wie in der Vergangenheit.

Als tele.ring am 26. Mai 2000 mit seinem Mobilfunkangebot begann, waren viele Branchenkenner skeptisch. Fünf Jahre später hat der damals kleinste Mobilfunker mit einer aggressiven Preis- und Werbepolitik unter den Mitbewerbern kräftig zugelegt. Legendär ist der Werbespruch "Weg mit dem Speck", der 1-Cent-Tarif - zuerst als Kurzzeit-Marketing-Gag belächelt - sitzt heute noch den Konkurrenten im Nacken.

Knapp eine Millionen tele.ring-Mobilfunker

Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg gegenüber dem 1. Quartal 2004 um 26 Prozent auf 917.400. Insgesamt zählte tele.ring im Oktober des heurigen Jahres 995.000 Mobilfunkkunden, T-Mobile brachte es auf 2,051.000 Personen, macht für tele.ring einen Marktanteil von zwölf Prozent, für T-Mobile von 25 Prozent.

Marktführer mobilkom verzeichnet 41 Prozent, One 19 und "3" [Hutchison] drei Prozent. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Telekom-Regulierungsbehörde RTR hervor.