Startschuss für BenQ Mobile
Die vom taiwanesischen BenQ-Konzern übernommene Siemens-Handy-Sparte hat am Samstag den Geschäftsbetrieb unter dem Namen BenQ Mobile aufgenommen.
Der neue Geschäftsbereich BenQ Mobile habe sein operatives Geschäft gestartet, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Vorstandschef sei wie geplant der frühere Siemens-Mobilfunkchef Clemens Joos.
Eine Lizenzvereinbarung erlaubt es BenQ Mobile ab Samstag, die Marke Siemens alleine für die kommenden 18 Monate und als kombinierte Marke mit BenQ bis zu fünf Jahre zu nutzen. Bis 2006 werden beide Marken nebeneinander existieren.
Die neue kombinierte Marke BenQ-Siemens wird im Frühjahr 2006 an den Markt gehen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in München beschäftigt weltweit rund 7.000 Mitarbeiter.
BenQ hatte im Juni die defizitäre Handy-Sparte übernommen, in die Siemens vor der Übergabe noch 250 Millionen Euro investiert. Im Gegenzug erhält der Technologiekonzern eine Beteiligung an BenQ in Höhe von 2,5 Prozent.

Raus aus den roten Zahlen
Die verlustreiche Siemens-Sparte soll unter der Führung des taiwanesischen BenQ-Konzerns bereits im ersten Geschäftsjahr aus den roten Zahlen kommen. Das kündigte Joos in der "Süddeutschen Zeitung" [Samstag] an. "Im zweiten werden wir dann ordentlich Geld verdienen."
Nach zum Teil drastischen Absatzeinbrüchen bei Siemens startet BenQ Mobile mit einem Marktanteil von 5,2 Prozent. Im gesamten ersten Jahr wolle man das Geschäft mit 25 bis 30 neuen Modellen ankurbeln und die Kosten deutlich senken.
Man werde zum Beispiel davon profitieren, dass BenQ beim Thema UMTS weiter sei, als Siemens. "Die Siemens-Produkte waren zwar gut - aber sie kamen zu spät auf den Markt. Zum Teil wurde so lange optimiert, bis der richtige Zeitpunkt verpasst war", kritisierte Joos seinen früheren Arbeitgeber. Bei BenQ seien die Reaktionszeiten kürzer.
Regional will BenQ Siemens künftig Entwicklung, Einkauf und Logistik für Asien und den westlichen Markt getrennt halten. Das MArketing wird hingegen zusammengeführt.

Jobs in der Schwebe
Ein langfristige Job-Garantie für deutsche Standorte gibt es nach wie vor nicht. Weltweit sollen im kommenden Jahr fünf Prozent der Stellen weltweit abgebaut werden, sagte Joos.
Auch von BenQ-Chef K. Y. Lee kommen keine eindeutigen Aussagen. Klar sei nur, dass ab Mitte des kommenden Jahres Veränderungen nötig seien, sagte Lee der "Welt am Sonntag". "Das kann Expansion sein, aber auch Einschnitt", sagte er.