07.06.2005

SIEMENS

Börse begrüßt Ausstieg aus Handygeschäft

Der künftige Besitzer der Siemens-Handysparte, der taiwanesische Konzern BenQ, gibt den bisherigen Beschäftigen keine Garantien über das kommende Jahr hinaus.

"Das ist schwierig vorherzusagen, was nach 2006 passiert", sagte BenQ-Vorstandschef K. Y. Lee am Dienstag bei einer Siemens-Pressekonferenz in München. Lee versicherte zwar, dass für BenQ "Priorität Nummer eins" sei, das Handygeschäft von Siemens fortzuführen.

In Deutschland arbeiten etwa 3.000 Menschen für diese Sparte, insgesamt sind nach Angaben des Unternehmens 6.000 Siemens-Mitarbeiter von dem Deal betroffen.

Bis 2006 läuft übrigens auch die Frist, in der BenQ das Recht auf die exklusive Nutzung des Namens Siemens für seine Handys nutzen kann.

"Strategische Fehlentscheidung"

Lee kündigte an, die Kosten bei den Zulieferern für die Handyfertigung drücken zu wollen.

Dabei wandte er sich auch an den deutschen Chiphersteller Infineon. "Wir möchten die Zusammenarbeit mit Infineon aufrechterhalten, wenn sie gute Preise in die Partnerschaft miteinbringen", sagte Lee.

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall hat den Verkauf der Handysparte scharf kritisiert. Der Ausstieg aus der Handyfertigung sei eine strategische Fehlentscheidung, hieß es von der IG Metall. Siemens hat sich als Partner mit hoher Unzuverlässigkeit bewiesen.

Jetzt erwarte die IG Metall für die Beschäftigten einen Übergang, der neue Sicherheiten statt neuer Risiken bringe. Nach den Zusagen von Siemens gelte die tarifvertragliche Beschäftigungszusage für die Produktionssparte auch unter dem neuen Eigentümer weiter, meint die Gewerkschaft.