15.06.2005

REISEPÄSSE

USA weichen Biometrie-Bestimmungen auf

Bei der für eine Einreise in die USA künftig geforderten Vorlage eines Reisepasses mit biometrischen Daten werden sich die US-Behörden im Falle von EU-Bürgern nun doch flexibler zeigen.

Ursprünglich wurde eine Frist bis 26. Oktober gesetzt, bis zu der Staaten, deren Bürger für die US-Einreise kein Visum benötigen, in ihren Reisepässen gewisse Biometrie-Richtlinien einzuhalten haben. Diese wird nun auf 26. Oktober 2006 verlängert, 2004 hatte es bereits eine Verlängerung gegeben. Damit brauchen US-Reisende vorerst kein Visum.

EU-Justizkommissar Franco Frattini zeigte sich erfreut über den Fristaufschub. Er will bis zum August 2006 sicherstellen, dass die Voraussetzungen für digitale Passbilder in den Mitgliedstaaten geschaffen werden. 2009 soll auch der digitale Fingerabdruck in den Reisedokumenten enthalten sein, so Frattini in einer Aussendung.

USA wollen für eigene Pässe schwächere Richtlinien

Pikantes Detail am Rande: Für die eigenen Pässe wollte die USA nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen, sondern eine weitaus einfachere Version gelten lassen.

Nun hat Michael Chertoff, US-Heimatschutzminister, angekündigt, dass ab 26. Oktober 2006 vorerst ein Foto mit den dazugehörigen digitalisierten Daten enthalten muss. Die Deadline für die Aufnahme weiterer biometrischer Daten wie Fingerabdruck und Iris-Scan wurde um ein Jahr auf 2006 verschoben.

Sechs Wochen davor, also am 1. September 2006 müssen die Staaten ihre Pläne für den so genannten "E-Passport" bei den US-Behörden zur Überprüfung einreichen.