31.05.2005

BIS 5. JUNI

Keine eilige Vollprivatisierung der TA

Der Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich [RLB OÖ], Ludwig Scharinger, glaubt nicht, dass die Staatsholding ÖIAG schon demnächst ihre restlichen 25 Prozent an der Telekom Austria verkaufen wird.

"Wir sind in diesem Konsortium nicht vertreten", erklärte der RLB-Generaldirektor in Reaktion auf einen Medienbericht, wonach die RLB OÖ bei der TA einsteigen könnte.

In einem "WirtschaftsBlatt"-Artikel hatte es zuvor geheißen, dass die Landesbank gemeinsam mit der Meinl Bank, der Wiener Städtischen Versicherung und der internationalen Investmentbank Goldman Sachs ein Angebote für das letzte staatliche Telekom-Viertel plane.

Zurückhaltend äußerte sich auch die Wiener Städtische über einen möglichen Einstieg bei der TA. "Wir können nicht bestätigen, dass wir Anteile an der Telekom Austria erwerben werden", so eine Sprecherin. Ob damit ein Einstieg der Wiener Städtischen bei der Telekom gänzlich auszuschließen sei, wurde nicht kommentiert.

Betriebsrat weiter gegen Privatisierung

Der TA-Betriebsrat hat unterdessen seinen Widerstand gegen eine Vollprivatisierung des Unternehmens bekräftigt. Er sehe derzeit keine Lösung, die den Fortbestand des Unternehmens und die bestehenden Arbeitsplätze besser absichere als den Verbleib der Sperrminorität in staatlicher Hand, meinte Betriebsratschef Michael Kolek in Reaktion auf die neuen Verkaufsgerüchte.

Die kolportierten Interessenten hält Kolek nicht für einen geeigneten "stabilen österreichischen Kernaktionär". Als Finanzinvestoren würden diese primär "Geld machen" wollen.

Allerdings hält der Betriebsrat die Gerüchte über ein neues Angebot ohnehin nur für "Geplänkel". Ein konkreter Vorschlag liege jedenfalls nicht auf dem Tisch und Vorgespräche habe es bisher nicht gegeben, betonte der Gewerkschafter.