Meinl Bank erwägt TA-Einstieg
Am 5. Juni endet die Behaltefrist der Staatsholding ÖIAG für ihre restlichen 25,2 Prozent an der Telekom. Laut "WirtschaftsBlatt" [Dienstag-Ausgabe] soll jetzt ein weitgehend österreichisches Konsortium unter Führung der Meinl Bank und unter Beteiligung der Wiener Städtischen Versicherung, der Raiffeisen Landesbank [RLB] Oberösterreich sowie der internationalen Investmentbank Goldman Sachs ein Angebot planen.
Ein Sprecher der Meinl Bank relativierte das am Montagabend allerdings. Kurzfristig sei mit keinem Angebot zu rechnen. Zwar bestätigte der Sprecher das Interesse. Die Bank habe "einen Kauf ernsthaft geprüft" und die Telekom Austria sei für Meinl "sicherlich eine sehr attraktive und sehr interessante Geschichte". "Kurzfristig haben wir aber andere Prioritäten", so der Sprecher.
Ob damit ein Offert des Konsortiums noch vor Ende der Legislaturperiode 2006 ausgeschlossen sei, wollte er aber nicht kommentieren. ÖIAG-Sprecherin Anita Bauer betonte, dass die Staatsholding bisher kein Angebot erhalten habe.
Bis 16,5 Euro pro Aktie
Laut Zeitung will die Gruppe 16 bis 16,5 Euro je Aktie bieten.
Insgesamt würde der Kaufpreis damit zwischen zwei und 2,06 Mrd. Euro
ausmachen. Am Montag ist die TA-Aktie mit 15,05 Euro aus dem Handel
gegangen, ein Minus von 0,86 Prozent gegenüber Freitag der Vorwoche.

ÖIAG-Aufsichtsratspräsident Alfred Heinzel hatte schon Mitte April den Verkauf der restlichen Staatsanteile an einen österreichischer Kernaktionär nicht ausgeschlossen.
Es bestehe zwar keine unmittelbare Notwendigkeit, die restlichen 25,2 Prozent der Telekom Austria aus ÖIAG-Besitz zu veräußern. "Wenn aber ein österreichischer Kernaktionär bereit ist, zu investieren, werden wir darüber nachdenken", so Heinzel damals bei ÖIAG-Festveranstaltung in Wien.