11.04.2005

US-STUDIE

Die Spam-Flut und der Gewöhnungseffekt

Die Spam-Flut nimmt kein Ende. 2004 wurden etwa weltweit je nach Spammer-Aktivität zwischen 62 und 74 Prozent aller erhaltenen E-Mails als Spam-Mails klassifiziert.

Der Trend, das Netz-Angebot aus diesem Grund einfach weniger zu nutzen, scheint sich jedoch zumindest in den USA nicht fortzusetzen. Dafür hat die Online-Welt auf Leben und Arbeit vieler einen zu großen Einfluss bekommen.

Etwa die Hälfte der User betrachten Spam weiterhin als großes Problem, das wirkt sich jedoch nicht mehr so negativ auf ihre E-Mail-Gewohnheiten aus wie noch im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pew Internet and American Life Project.

Abfinden wie mit Luftverschmutzung

53 Prozent der US-Nutzer gaben dabei an, wegen Spam weniger Vertrauen in E-Mail zu setzen, im Vorjahr waren es noch 62 Prozent. Auch die Zahl der User, die wegen Spam weniger Zeit online verbrachten, sank im Vergleich zu 2004 von 29 auf 22 Prozent.

Deborah Fallows, die Autorin der Studie, glaubt, dass der Gewöhnungseffekt eine große Rolle spielt: "Vielleicht ist es wie mit anderen ärgerlichen Dingen im Leben - Luftverschmutzung oder Verkehr: Die Leute lernen einfach damit zu leben."

Die Maßnahmen zur Spam-Reduktion bleiben bei den Usern jedoch meist dieselben. Etwa gleich viele User wie im Vorjahr mieden es, ihre E-Mail-Adresse überhaupt weiterzugeben oder richteten sich Spezialadressen für vermeintliche Spam-Quellen ein.

Wege zur Vermeidung

Allerdings trauten sich auch wieder mehr Nutzer, ihre Adressen auf Websites zu veröffentlichen, die für Spammer oft als Quelle dienen.

Immer mehr Anwender versuchen jedoch, E-Mail-Adressen einzurichten, die schwer zu erraten sind - wie etwa "joe342d3x".

Auf diesem Weg soll "Wörterbuch-Attacken" vorgebeugt werden, bei denen die Spammer Adressen per Zufallsgenerator zusammenstellen.