ÖIAG-Vorstand sagt zur Swisscom Nein
Dem erneuten Vorstoß der Swisscom zur Übernahme der Telekom Austria wurde von der Staatsholding ÖIAG eine abschlägige Antwort erteilt.
Es wurde bekräftigt, die TA nicht so schnell voll privatisieren zu wollen. "Ich glaube, die Verletzungen des letzten Sommers sind so nachhaltig, dass der Besitzer [die ÖIAG, Anm.] da nicht mitmacht", zitiert das deutsche "Handelsblatt" ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis.
Auch für Grasser ist ein Einstieg der Schweizer Swisscom bei der TA kein Thema mehr. Swisscom-Chef Jens Alder habe in der Vergangenheit schon "viel gesagt, aber wenig gehalten. Dieses Thema ist daher abgeschlossen", sagte Grasser am Donnerstag, und weiter: "Ein Partner, der Versprechen nicht hält, ist kein Partner mehr."
Im Sommer 2004 waren die Pläne der Schweizer Swisscom, die TA zu übernehmen, in letzter Minute geplatzt. Die Schweizer hatten erst am Wochenende neuerlich ihr Interesse an der TA bekundet.
Die Schweizer suchen seit langem nach Kaufobjekten im Ausland, ihre Einkaufstour war bisher aber völlig erfolglos.

Vor wenigen Tagen wurde die Swisscom bei der Privatisierung der Cesky Telecom von der spanischen Telefonica ausgestochen.

"Keine Notwendigkeit"
Hinter den vehementen Interessenbekundungen der Swisscom für eine Übernahme ortet die TA ein reines Ablenkmanöver.
Die Staatsholding ÖIAG hält derzeit noch 25,2 Prozent [exklusive fünfprozentiger Wandelanleihe] und hatte bereits in den vergangenen Tagen wiederholt betont, man sehe "keine strategische Notwendigkeit für einen weiteren Verkauf von TA-Anteilen".
Ein Aufschub kollidiere auch nicht mit dem Privatisierungsauftrag, der einen Verkauf von bis zu 100 Prozent bis zum Ende dieser Legislaturperiode vorsieht.
Auch Grasser ist eine aktuelle Diskussion über einen Verkauf der Anteile "nicht bekannt".