Warten auf die nächste UMTS-Generation
Kaum hat sich UMTS als nächste Generation der Mobilfunktechnologie etabliert, wird schon an schnelleren Varianten der High-Speed-Datenübertragung gearbeitet.
Mobilfunkbetreiber weltweit testen bereits den Standard HSDPA, der bestehenden 3G-Mobilfunknetzen den Turbo verpassen soll.
Die 3G-Technologie UMTS [Universal Mobile Telecommunication System] ist bereits weit verbreitet: Mehr als 50 kommerzielle UMTS-Netze sind derzeit im Einsatz, mittlerweile nutzen auch mehr als zehn Millionen Teilnehmer die neue Technologie.
HSDPA [High Speed Downlink Packet Access] soll nun bestehende UMTS-Netze beschleunigen. Der Vorteil für die Netzbetreiber: Die Technologie erfordert keine komplizierte Umrüstung, sondern nur ein simples Upgrade der bestehenden Basisstationen.
Anfang 2006 auf dem Markt
In der ersten Ausbaustufe wird die UMTS-Geschwindigkeit
verfünffacht, später insgesamt verzehnfacht. Als erster Mobilfunker
Österreichs will T-Mobile Austria die neue Technologie seinen Kunden
anbieten. Konkret soll "UMTS 2" - das Marketing muss sich erst einen
griffigen Namen ausdenken - Anfang 2006 auf den Markt kommen.
Mobilfunker setzen verstärkt auf UMTSDatenkarten in der ersten Ausbaustufe
"Wir wollen als Erstes Datenkarten für Laptops anbieten", meint T-Mobile-Chef Georg Pölzl. "Trotz eines Datentransfers jenseits von einem Megabit pro Sekunde werden wir den Preis gegenüber herkömmlichen UMTS-Datenkarten nicht erhöhen." HSDPA-fähige Handys würden erst später folgen.
Im Feldversuch vor Journalisten wurden Datenraten von rund 1,2 Megabit pro Sekunde erreicht, die Techniker sprechen von 1,8 Megabit pro Sekunde in der ersten Ausbaustufe. Ab 2007 sollen sogar 3,6 Megabit pro Sekunde möglich sein.
Damit wird mobiler Internet-Zugang zu einem echten Konkurrenten für Breitbandtechnologien via ADSL oder Kabel. Bei einem Preis zwischen 35 und 39 Euro pro Monat - die Download-Limits müssen noch festgelegt werden - bietet der mobile Internet-Zugang via HSDPA einen schnelleren Zugang als etwa ADSL.
Kürzere Latenzzeiten
"Die neue Technologie hat eine Reihe von Vorteilen", so Günther
Ottendorfer, IT-Chef bei T-Mobile Austria. "Neben der höheren
Download-Rate ist auch die Latenzzeit kürzer - das heißt, die
Verbindung reagiert schneller." Darüber hinaus ergeben sich auch
Vorteile in der Netzauslastung des Mobilfunkbetreibers.
Superschnelles UMTS im FeldversuchKonkurrenz wartet ab
Bei der Konkurrenz will man sich noch nicht auf Termine festlegen. "Selbstverständlich werden wir HSDPA anbieten", heißt es bei 3G-Marktführer Hutchison. "Im Unterschied zu unserem Mitbewerb betreiben wir jedoch keine Ankündigungspolitik." Man werde das neue Service kommunizieren, sobald es verfügbar sein werde.
Bei tele.ring konnte noch kein Statement eingeholt werden, im Februar erklärte der Mobilfunker jedoch, 2006 HSDPA als erster österreichischer Mobilfunker anbieten zu wollen. Die mobilkom will ihre HSDPA-Pläne Anfang nächster Woche vorstellen. Bei One verweist man auf einen späteren Zeitpunkt, ein Thema sei HSDPA aber allemal.
