Superschnelles UMTS im Feldversuch
Die nächste Beschleuningsphase für Datenraten über Mobilfunk rückt näher, die Tempo-Steigerung um den Faktor 10 wird langsam Realität. In Atlanta haben der Netzbetreiber Cingular und Hardwarelieferant Lucent das erste HSDPA-Versuchsnetz [High-Speed Downlink Packet Access] probeweise ausgefahren.
Das Ergebnis waren Datenraten von 3,6 MBit/s, ermöglicht durch die "Flexent OneBTS" Basisstationen, die HSDPA unterstützen. GPRS-Support Nodes Serving und Gateway sicher die Kompatibiltät zu bestehenden 3G-Netzen.
Damit wird der europäische 3G-Standard WCDMA wenigstens technisch zu einer ernsthaften Konkurrenz für das in den USA vorherrschende CDMA2000. Cingular wird den Dienst, der im Vollausbau [theoretische] 14,4 MBit/s erreichen kann, USA-weit anbieten.
Diesen Bandbreiten-Rekorden liegt das Modulationsverfahren 16-QAM [Quadratur-Amplituden-Modulation] zu Grunde. Das gesamte Datenübertragungssystem ist analog zu herkömmlichem UMTS aber auch zu den weit verbreitesten DSL-Diensten im Festnetz asymmetrisch angelegt.
Während HSDPA die oben beschriebenen, [theoretischen] Dowload-Raten erreicht, ist sein Upload-Gegenpart HSUPA mit einer theoretischen Obergrenze von 5,8 Mbit/sec konfrontiert.

Fraunhofer + Siemens = 1 Gigabit/s
Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut wiederum experimentiert
Lucent-Rivale Siemens bereits im Gigabit-Bereich. Die Kombination
aus einem "intelligenten Antennensystem" aus drei Sende- und vier
Empfangsantennen [MIMO] und Orthogonal Frequency Division
Multiplexing [OFDM] ließ Vorstöße in diesen Bereich unter
Laborbedingungen bereits zu.

Festnetz und Mobilfunk kompatibel
Auf der britischen Isle of Man, wo auch die ersten Feldversuche zur Einführung von UMTS in Europa überhaupt gelaufen waren, wird von Lucent ebenfalls ein UMTS-Netz der neuen Generation errichtet. Versprochen werden Datenraten von bis zu 3,6 Megabit/s, mobil wie auch im Festnetz .
Die Besonderheit an diesem Netz der mmO2-Tochter Manx Telecom ist freilich, dass es mit der guten alte Festnetztechnik kombiniert ist. Die eingesetzten Protokolle und auch die Hardware sind kompatibel ausgelegt, das heisst, die Vielzahl neuer und bereits traditioneller Mobilfunk-Anwendungen [Telefonbuch, SMs bzw. MMS] wird auch via Festnetz-Apparat verfügbar sein.
