Superschnelles UMTS-Netz von Lucent
Der britische Mobilfunkdienstleister MMO2 will sein UMTS-Netz schneller gestalten und zugleich mit dem Festnetz verknüpfen.
Die für den Feldversuch notwendige Mobilfunktechnik, die die Übertragungsgeschwindigkeiten deutlich erhöhen soll, liefert der US-Telekom-Ausrüster Lucent.
Lucent teilte am Sonntag mit, für die mmO2-Tochter Manx Telecom auf der Isle of Man werde eines der weltweit ersten Telekom-Netze gebaut, das Mobilfunk- und Festnetztechnik miteinander verknüpfe. Vom Sommer kommenden Jahres könnten die Kunden auf ihren Mobiltelefonen oder auf ihrem Festnetzanschluss Datenübertragungsraten von 3,6 Megabit pro Sekunde nutzen.
Datenraten von bis zu 14,4 Megabit/s
Dadurch werde das Herunterladen von großen Datenmengen möglich,
unabhängig ob sich die Kunden Zuhause befänden oder unterwegs seien.
Zu einem späteren Zeitpunkt würden dann Datenraten von bis zu 14,4
Megabit pro Sekunde möglich werden.

Super-UMTS in der Testphase
"Dies ist das erste superschnelle UMTS-Netz in Europa", erklärte MMO2-Technik-Chef Dave Williams. Bisher ermöglicht UMTS nur Datenraten von zumeist 384 Kilobit pro Sekunde, im Festnetz sind bereits jetzt Datenraten von mehreren Megabit möglich. Die Netze sind jedoch von einander getrennt, so dass die Kunden unterschiedliche Geräte nutzen müssen.
Über die Investitionskosten für die Verknüpfung der Netze von Manx Telecom wurden keine Angaben gemacht. Die zu Großbritannien gehörende Isle of Man mit ihren rund 76.000 Bewohnern hatte bereits in den vergangenen Jahren als Testgebiet für die UMTS-Technik gedient.
Forschungen auch EU-weit
Auch europaweit ist man auf der Suche nach mehr Geschwindigkeit
in drahtlosen Netzen: Mehr als 100 europäische Wissenschaftler
werden in dem Anfang 2004 angelaufenen EU-Forschungsprojekt
"Integrated Project Ambient Networks" an Nachfolgesystemen des
UMTS-Standards [so genannte Systeme "beyond the third generation"]
arbeiten.
