09.12.2004

REKORD

Datenübertragung mit einem Gigabit/s

Dem deutschen Elektronikkonzern Siemens ist in seinen Forschungslabors bei der Übertragung von Mobilfunk-Daten laut eigenen Angaben ein Weltrekord gelungen.

Mit der Kombination mehrerer Antennen und dem speziellen Übertragungsverfahren OFDM konnten Daten mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde [1.000 Megabit/s] über Mobilfunk übertragen werden. Das ist rund 20 Mal mehr als derzeitige WLAN-Netze schaffen [50 MBit/s].

Um die hohe Geschwindigkeit zu erreichen, kombinierte Siemens ein "intelligentes Antennensystem" aus drei Sende- und vier Empfangsantennen [MIMO] mit Orthogonal Frequency Division Multiplexing [OFDM].

Hohe Rechenleistung für Mehrantennen

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für angewandte Funktechnik verwendeten die Siemens Forscher fünf Gigahertz als Grundfrequenz. Die Bandbreite von 100 Megahertz spalteten sie in eng benachbarte Trägerfrequenzen, die sich gegenseitig nicht störten

Im Vergleich zu Einzelantennen, die jeweils auf einer separaten Frequenz senden, lässt sich durch das MIMO-Verfahren die Datenrate vervielfachen, indem es das Frequenzspektrum wesentlich effizienter nutzt.

Mehrantennen-Systeme benötigen eine sehr hohe Rechenleistung auf der Empfangsseite, was heutige Mobilfunk-Chips nicht leisten. Die Wissenschaftler optimierten deshalb die Algorithmen für die Signalverarbeitung und implementierten sie auf heutige Hardwarebausteine.

Nach Ansicht der Experten werden Datenraten in diesen Größenordnungen in etwa zehn Jahren für die Übertragung von Videos, Bildern und anderen Multimediageräten standardmäßig benötigt.