23.09.2004

MOBILFUNK

Neue Dimension für Datenübertragung

Im Rahmen des Projekts "3GET" haben Forscher des deutschen Elektronikkonzerns Siemens eine Mobilfunk-Datenübertragung von 350 Megabit pro Sekunde [MBit/s] erreicht.

Das ist etwa hundert Mal schneller als bei einem DSL-Anschluss und bedeutet laut Siemens eine neue Dimension für den Mobilfunk.

Um diese Übertragungsrate zu erreichen, wurden zwei Funktechniken miteinander verbunden: die OFDM-Technik und das Infrastruktur-Konzept Multi-Hop-Verfahren, das mit speziellen drahtlosen Basisstationen arbeitet. Übertragen wurden Videos, Audiodaten und eine Konferenz mit Microsoft Netmeeting.

Multi-Hop ermöglicht Weiterleitung

Als Grundfrequenz wählten die Forscher fünf Gigahertz. Die Bandbreite von 100 Megahertz wurde in 256 eng benachbarte Trägerfrequenzen aufgeteilt, die einander nicht störten.

Dieses Orthogonal-Frequency-Division-Multiplexing [OFDM] schützte die Signale vor Störungen wie Echos, wie sie durch Reflexionen an Gebäuden entstehen. Das seit längerem bekannte Verfahren wird zwar schon bei WLAN, dem digitalen Fernsehen und im Rundfunk angewendet, für den Mobilfunk ist es aber neu.

Multi-Hop ermöglicht weiters eine Weiterleitung von Signalen, wenn eine direkte Übertragung zwischen Basisstation und Handy unmöglich ist. Da die Wellenausbreitung bei fünf Gigahertz von Gebäuden oder beweglichen Hindernissen stärker gestört wird als bei den Übertragungsfrequenzen von GSM und UMTS, muss die Funkabdeckung vergrößert werden.

Dazu dienen die Mulit-Hop-Stationen, die als Mischung aus Basisstation, Verstärker und Router konzipiert sind und bei Bedarf Signale von Zelle zu Zelle weiterreichen.