31.03.2005

NUMMER ZWEI

Geschrumpfte Tele2/UTA expandiert

Der Abbau von 130 Mitarbeitern bedeutet nicht, dass Tele2/UTA nach der Übernahme auch weniger Geschäftsfelder beackern wird, im Gegenteil. "Wir werden alle Geschäftsfelder - Privat- und Businesskunden sowie den Carrier-Bereich - ausbauen", betonte Norbert Wieser, Geschäftsführer von Tele2/UTA, Donnerstagmittag bei einer Pressekonferenz.

Durch den [erwarteten] Personalabbau wurde eine ganze Management-Ebene eingespart, die Führung wurde von 17 auf neun Personen reduziert, die übrigen Kürzungen trafen vor allem die Bereiche Administration und IT.

Mit der Zusammenlegung der beiden Netze - dazu gehört auch die Übersiedelung des Network Operating Centers von Eisenstadt nach Wien - seien damit Einsparungen von 30 Millionen Euro pro Jahr möglich, sagte Wieser: "Wir sind sehr gut aufgestellt."

Die Profitabilität des fusionierten Unternehmens sei für das Jahr eins nach Übernahme der UTA, also für heuer geplant. Mit Profitabilität seien nicht EBIT oder EBITDA gemeint, machte Wieser klar, sondern jene Zahl, die in der Rechnung "ganz unten steht", also der Nettogewinn.

Investitionen in Entbündelung

Seit Beginn der Übernahme, die mit 31. März offiziell abgeschlossen ist, wurden knapp weniger als zehn Millionen Euro in die Entbündelung weiterer Standorte investiert, beziehungsweise wurden bestehende Knoten mit VoIP-Technologie aufgerüstet, 147 Wählämter sind bereits fertig.

Das größte Hindernis sieht der Geschäftsführer der Nummer zwei auf Österreichs Telekom-Markt in den "äußerst dünnen bis nicht darstellbaren Margen" bei Breitband-Angeboten vor allem im Privatkundenbereich.

Während die Telekom Austria den Alternativen eine Miete von 10,90 Euro pro entbündelte Leitung und Monat verrechnet, biete sie dem Endkunden einen Breitband-Anschluss bereits 19,90 Euro an, inklusive Umsatzsteuer.

Wenn echter und nachhaltiger Wettbewerb gewünscht sei, so bedürfe es dringend "regulatorischer Eingriffe, um die Defizite auf der Last Mile zu beheben". .