14.03.2005

INNOVATION

Österreichs Minister fehlen auf der CeBIT

Seit 10. März ist die weltgrößte Computermesse CeBIT in vollem Gange. 6.270 Aussteller aus über 70 Ländern haben sich in Hannover zum Branchentreff eingefunden, darunter auch etwa 50 österreichische Unternehmen.

Die Publikumsmesse hat für die meisten Aussteller vor allem Netzwerk-Charakter. Neben Geschäftsabschlüssen sollen vor allem Kontakte geknüpft werden.

Der Gemeinschaftsstand der Wirtschaftskammer dient dabei als Treffpunkt für Aussteller und ihre Kunden. In diesem Jahr sind vor allem österreichische Software-Anbieter dort vertreten.

Martina Wiesenbauer, Projektleiterin des Gruppenstands, sieht Österreich auf der Messe von politischer Seite unterrepräsentiert. Während viele andere Länder ein richtiges Aufgebot an Regierungsvertretern zur CeBIT geschickt haben, sodass die CeBIT rund um den deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder einem EU-Regierungstreffen glich, glänzten Österreichs Minister für Wirtschaft bzw. Innovation bis jetzt durch Abwesenheit.

Wiesenbauer ortet als Grund hier zu Lande "fehlendes Bewusstsein für den Stellenwert der Messe".

Teilweise fehlendes Engagement

Einige Aussteller haben vielleicht auch aus diesem Grund ihren Messeaufenthalt frühzeitig abgebrochen. Wiesenbauer glaubt aber, dass es keineswegs damit getan ist, auf der Messe zu erscheinen und an seinem Stand zu stehen. Die Werbung und das Engagement im Vorfeld sind ihrer Meinung nach besonders wichtig für eine erfolgreichen Messeverlauf.

Dennoch zeigen sich viele österreichische Aussteller mit der Besucherqualität in diesem Jahr recht zufrieden, auch wenn bisher der Eindruck entstanden ist, dass das Publikum weniger zahlreich als im Vorjahr erschienen ist

Österreich soll auf der Messe als IT-Land wahrgenommen werden. Zu diesem Zweck gab es etwa eine Kurzpräsentation zum Thema "IT-Standort Österreich", stolz ist man aber auch auf die Entwicklungen im Bereich E-Government, wo man sich im Europa-Vergleich in einer führenden Position sieht.

Reichhaltige Produktpalette

Das österreichische Angebot auf der CeBIT reicht von Unterhaltungselektronik, VoIP-Lösungen, Funkchip-Systemen über biometrische Zugangssysteme bis zu zahlreichen Software-Lösungen.

Über besonderen Zuspruch freut sich ein österreichischer CACert-Assurer, der mit der Ausgabe von Gratis-SSL-Zertifikaten auf sich aufmerksam macht. SSL [Secure Socket Layer] ist ein Verschlüsselungsverfahren, das sichere Datenverbindungen im Netz ermöglicht.

Wer diese Gelegenheit auf der CeBIT noch nutzen möchte, sollte sich vorher auf der Website CACert.org einen Account anlegen und seine E-Mail-Adresse verifizieren lassen. In Hannover wird dann die Identität mit amtlichem Lichtbildausweis überprüft.

Die Zertifikate sind personenbezogen, können aber auch gewerblich genutzt werden. Sicherheitsbedenklen konnten bisher bei allen Interessierten ausgeräumt werden, da die Daten soweit es geht dezentral gespeichert werden und die Anmeldeformulare analog bleiben.