Internet-Telefonie auf der CeBIT
Auf der CeBIT 2005, die am kommenden Donnerstag eröffnet wird, drängen sich heuer die Anbieter von VoIP-Telefonie im weitesten Sinne. Geschätzte hundert Messestände werden allein der Internet-Telefonie gewidmet sein, allen voran geht natürlich Weltmarktführer Cisco.
Dass Ciscos Router in den nächsten Jahren sehr viel mehr mit Sprachpaketen zu tun haben werden, als bisher üblich war, steht fest. Ebenso sicher ist, wer dafür Marktanteile verlieren wird, nämlich die alteingesessenen Telekoms.
Die Reduzierung der Kosten für Telekommunikation steht bei den Unternehmen ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Einsparungen betreffen nämlich nicht nur die direkten Gesprächskosten im laufenden Betrieb, mittelfristig lässt sich durch die Integration aller Einzelsysteme der Verwaltungsaufwand für das Netzwerk erheblich reduzieren.

Weniger Personal, mehr Controlling
Beim Lkw-Hersteller MAN ist man zum Beispiel überzeugt, die Kosten im ersten Schritt der Umstellung von herkömmlicher Telefonie um etwa zehn Prozent zu reduzieren.
160 Service-Betriebe sollen sukzessive von der alten Telekom-Welt auf VoIP umgestellt werden. Nach der vollständigen Migration seien noch höhere Einsparungsraten erzielbar, heißt es von MAN. Hersteller Cisco sieht Einsparungspotenzial von bis zu einem Drittel der Telekom-Ausgaben.
Mit Software-Modulen lassen sich in Ciscos konvergenten Netzwerken alle Kommunikationsarten erfassen und abrechnen.
Durch die Anbindung an bestehende Buchhaltungs- und Personalabrechnungssysteme sind vollautomatische Rechnungsstellung und automatisiertes Controlling möglich. Reduzierter Personalaufwand und vereinfachte Verwaltungsprozesse tragen wahrscheinlich noch mehr zur Einsparung bei als die billigeren Telefonminuten im VoIP-Betrieb.
Einer der vielen kleinen Anbieter namens coXorange präsentiert eine flexibel zu konfigurierende VoIP-Telefonanlage in Software auf einem Linux-Server. Das Einstiegsmodell für kleine Büros hat neben Firewall, Routing und Virenschutz sowie E-Mail, Fax und SMS auch alle Linux-üblichen Netzwerkdienste zu bieten. Nach Angaben des Herstellers kann der Linux-Server mit vorhandenen ISDN-Telefonanlagen gekoppelt werden und diese schrittweise ersetzen.
