09.03.2005

CHINA-DEAL

Lenovo darf IBMs PC-Sparte übernehmen

Die Kommission für Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten [Committee on Foreign Investment in the U. S.] machte den Weg für den Verkauf der PC-Sparte des US-Konzerns IBM an die chinesische Lenovo-Gruppe frei.

Wie IBM heute mitteilte, stehen der Übernahme nach Einschätzung des Regierungsgremiums keine Bedenken der nationalen Sicherheit mehr entgegen. Damit sei der Weg bereitet, den Verkauf wie geplant im zweiten Quartal 2005 zu vollziehen, erklärte IBM. Chinas Branchenerster steigt damit zur weltweiten Nummer drei auf dem PC-Markt auf, während sich IBM künftig auf Server und Unternehmenslösungen konzentrieren will.

Lenovo und IBM hatten den Verkauf im Dezember angekündigt. Dabei zahlen die Chinesen für das PC-Geschäft der Amerikaner 1,25 Mrd. Dollar [937 Mio. Euro]. Davon zahlt Lenovo knapp die Hälfte in Aktien, sodass IBM einen 18,9-prozentigen Anteil an dem an der Hongkonger Börse notierten Unternehmen erhält. Hinzu kommen Schulden in Höhe von 500 Mio. Dollar, die Lenovo übernimmt.

Thinkpads nun von Lenovo

Lenovo darf der Übereinkunft zufolge fünf Jahre lang den Markennamen IBM nutzen und erhält auch die Rechte an den "ThinkPad"- und "ThinkCenter"-Serien, Laptops und Workstations von IBM.

Der Umsatz der Chinesen soll auf jährlich über zehn Milliarden Dollar steigen. Das neue Unternehmen wird etwa 19.000 Mitarbeiter zählen und seinen Sitz in New York haben. Produziert wird in Peking und in Raleigh in North Carolina.

Mit der Übernahme wird Lenovo drittgrößter PC-Hersteller der Welt. Auf dem riesigen chinesischen Markt wird Lenovo nach dem Merger mit einem Marktanteil von um die 30 Prozent führen.