02.03.2005

IM CLINCH

Streit über offenen Kopierschutzstandard

Auch wenn sich die Branchengrößen auf dem Online-Musikmarkt Schlachten um Marktanteile und Industriestandards liefern, haben sie doch ein gemeinsames ureigenes Interesse: nämlich ihren Content vor unrechtmäßigem Kopieren zu schützen.

Dieses Bestreben hat zuletzt sogar Player wie Sony und Microsoft geeint, die zusammen mit anderen Unternehmen einen gemeinsamen und vor allem offenen Kopierschutzstandard unterstützen.

Nur so kann die wachsende Flut an unterschiedlichen DRM-Modellen [Digital Rights Management] eingedämmt werden und Content-Rechte plattform- und hardwareunabhängig verwaltet werden.

Das erscheint vor allem den Handyherstellern viel zu hoch. Würden alle 684 Millionen Handys, die letztes Jahr ausgeliefert wurden, die OMA-Technologie unterstützen, würden die Lizenzgebühren für den Kopierschutz den Umsatz aller Online-Musikverkäufe übertreffen.

OMA wurde von Sony, Philips, Matsushita, Intertrust und ContentGuard gegründet, die dem Aufruf von MPEG LA gefolgt sind und ihre essenziellen Patente für den Schutz von digitalen Inhalten in einem Portfolio zusammengefasst haben.

Apple unter Druck

Die Hersteller hoffen nun, dass MPEG LA die Konditionen - die bis dato als "Vorschläge" tituliert wurden - nochmals überdenkt. Die OMA-Gruppe und damit MPEG LA gewann letzte Woche an Einfluss, nachdem sogar Sony und Microsoft zugesagt hatten, sich an den offenen Standard zu halten.

Ein einziger Standard für Handys, Handhelds, Musikplayer und tragbare Videoabspielgeräte würde der gesamten Industrie auf die Sprünge helfen und beispielsweise Apple unter Druck setzen - das Unternehmen lässt seine über iTunes verkauften Songs nur über die hauseigenen iPod-Player abspielen.