27.02.2005

"GERINGE ZAHL"

US-Bank verliert 1,2 Mio. Kundendaten

Die Bank of America hat "eine geringe Zahl" von Computer-Datenbändern verloren, die Kreditkarten- und - kontendaten von US-Regierungsbediensteten enthielten. Das gab das Kreditinstitut nach Börsenschluss bekannt.

Nach einem Bericht der "New York Times" vom Samstag sollen Privatdaten von rund 1,2 Mio. Regierungsmitarbeitern und einiger Senatoren dabei gewesen sein. Die Bänder bezogen sich auf Visa-Kreditkarten, die von der Bank herausgegeben worden waren. Regierungsmitarbeiter bezahlten damit Reisen oder tätigten Käufe im Auftrag der Regierung.

Nach Zeitungsangaben sind rund 900.000 Beschäftigte des US-Verteidigungsministeriums betroffen. Der demokratische US-Senator Patrick J. Leahy aus Vermont sei einer der Kreditkartenbesitzer gewesen.

Konten werden überwacht

Die betroffenen Konten würden weiter überwacht. Die Bank werde die Kreditkartenbesitzer benachrichtigen, falls ungewöhnliche Aktivitäten entdeckt würden. Die Kreditkartenbesitzer seien nicht für eine unerlaubte Nutzung ihrer Kreditkarten verantwortlich. "Wir bedauern diesen unglücklichen Zwischenfall zutiefst", erklärte Bank-Managerin Barbara Desoer.

Die nachlässige Datensicherung in den USA ist inzwischen zum Politikum geworden. So wurden kürzlich Datenbanken des VerbraucherdatensammlersChoicePoint Inc. von Kriminellen angezapft. Sie können mit Hilfe dieser Daten groß angelegte Betrügereien durchführen. ChoicePoint hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass 145.000 Benachrichtigungen an potenzielle Datenmissbrauchsopfer im ganzen Land versandt wurden.