19.11.2004

Q1-3 2004

Telekom Austria hebt Jahresprognose an

Die börsennotierte Telekom Austria [TA] hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2004 einen starken Gewinnzuwachs verbucht. Das Betriebsergebnis [EBIT] wuchs um 16,6 Prozent auf 414,8 Mio. Euro, der Nettogewinn erhöhte sich um 37 Prozent auf 205,2 Mio. Euro, teilte die TA am Freitag mit.

Der Umsatz erhöhte sich um 2,7 Prozent auf 3,03 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr hat die TA indes die Umsatz- und Ergebnisprognose angehoben. Für das Gesamtjahr 2004 werde nun beim Nettoergebnis ein Wachstum "von bis zu 40 Prozent" erwartet, hieß es am Freitag. Zuletzt war die TA bei der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse von einem Zuwachs von 25 Prozent ausgegangen.

Beim Umsatz und beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] erwartet die TA nun einen Anstieg um bis zu zwei Prozent, ursprünglich war von einem flachen Umsatzwachstum von bis zu einem Prozent und von einem EBITDA-Wachstum von ein bis zwei Prozent ausgegangen worden.

Die Nettoverschuldung der TA sank von Jahresende 2003 um 21,4 Prozent auf 2,07 Mrd. Euro per Ende September 2004. Das EBITDA erhöhte sich von Jänner bis September 2004 um 4,2 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie stieg um 37,2 Prozent auf 0,41 Euro.

"Bestes Quartalsergebnis seit Börsengang"

Im dritten Quartal 2004 stieg der Nettogewinn um 17,5 Prozent auf 98,8 Mio. Euro, das EBIT erhöhte sich um 13,5 Prozent auf 171,8 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro. Das EBITDA wuchs um 5,5 Prozent auf 446,4 Mio. Euro.

Im vierten Quartal sei auf Grund der zu erwartenden saisonalen Abschwächung ein Rückgang der Umsatzerlöse und Erträge zu erwarten, hieß es.

Die TA habe in den ersten drei Quartalen 2004 im Festnetzgeschäft "einen sich verlangsamenden Rückgang der Sprachtelefonieumsätze sowie höhere Beiträge aus dem Breitband- und dem Wholesale-Geschäft" verzeichnet, kommentierte TA-Vorstandsvorsitzender Heinz Sundt am Freitag die Quartalszahlen.

Im Mobilfunk seien vor allem höhere Roaming-Erlöse und Steigerungen im Datengeschäft zum Tragen gekommen. Dadurch habe die TA "eines der besten Quartalsergebnisse seit dem Börsengang" präsentieren können.

3,19 Mio. österreichische Handykunden

Im Festnetzgeschäft stagnierte der Umsatz bei 1,64 Mrd. Euro [plus 0,2 Prozent], das EBIT legte auf Grund der hohen Umsatzerlöse und der Reduktion des Abschreibungsaufwandes von 16,0 auf 80,1 Mio. Euro zu. Die Zahl der Festnetzanschlüsse ging um 3,4 Prozent auf 2,93 Millionen zurück. Die Zahl der ADSL-Anschlüsse erhöhte sich per Ende September 2004 von 232.500 auf 338.000.

Im Mobilfunk erhöhte sich der Umsatz auf Grund steigender Kundenzahlen und starker Roaming-Umsätze um 4,8 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro, das EBIT legte um 2,3 Prozent auf 345,3 Mio. Euro zu.

Die Zahl der Mobilfunkkunden der mobilkom-Gruppe, die neben Österreich auch in Slowenien [si.mobil], Kroatien [VIPnet] und Liechtenstein tätig ist, stieg per Ende September 2004 um 4,1 Prozent auf 4,82 Millionen. Davon entfielen 3,19 Millionen auf Österreich, 1,26 Millionen auf Kroatien, 363.000 auf Slowenien.

Angepeilte Akquisitionen

Die TA erwartet einen allfälligen Einstieg bei der bulgarischen Handyfirma Mobiltel frühestens im Sommer 2005. "Wir stehen mit der Mobiltel nach wie vor in positiv verlaufenden hochrangigen Gesprächen", berichtete Sundt. Mit einem positiven Ausgang der Gespräche sei aber erst "gegen Sommer" 2005 zu rechnen, in keinem Fall aber noch im Jahr 2004. Die TA sei für einen Einstieg bei der Mobiltel "durchaus optimistisch", betonte Sundt.

Bis Ende 2007 geht die TA laut Sundt davon aus, Akquisitionen im Volumen von zwei Mrd. Euro durchzuführen und parallel eine Mrd. Euro für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe aufzuwenden. Seit August 2003 habe die TA Aktien im Volumen von 35 Mio. Euro zurückgekauft. Diese Maßnahme, die kursstützend wirke, werde man auch künftig fortsetzen.